RODRIGO ARTEAGA

13. April – 15. Juni 2025

MUSHROOM VARIATIONS
Rodrigo Arteaga ud Johann Simon von Kerner – Eine Begegung

Finissage: Sonntag, 15. Juni 2025, 14 Uhr
Ausstellungsgespräch mit Rodrigo Arteaga und Monika Schaber, Kuratorin

Literarisches Museum im Max-Eyth-Haus
Max-Eyth-Straße 15 73230 Kirchheim unter Teck
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag  10:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 17:00 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertag 10:00 – 15:00 Uhr
Karfreitag und Ostersonntag geschlossen, Ostermontag geöffnet

Auf Einladung des Kunstbeirats besuchte der chilenische Künstler Rodrigo Arteaga
die Dauerausstellung des in der Teckstadt geborenen Botanikers und Illustrators J.S. von Kerner (1755-1830) im Literarischen Museum.
Rodrigo Arteaga, der bereits 2023 sein künstlerisches Forschungsprojekt über Myzelien als «Mycelium Book» in Zusammenarbeit mit dem Centre for Print Research in Bristol herausgegeben hat, begegnet im Literarischen Museum der von J. S. von Kerner 1786 veröffentlichten Originalausgabe «Giftige und eßbare Schwämme».
Ab dem 13. April 2025 zeigt Rodrigo Arteaga die Ergebnisse seiner Auseinandersetzung mit dem Kirchheimer Botaniker und Illustrator, indem er die bestehende museale Präsentation im Literaturmuseum um kleine Eingriffe und Attributionen erweitert.

Rodrigo Arteagas beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis mit den komplexen Beziehungen zwischen Natur, Kultur und deren Manifestationen. Dabei arbeitet er mit unterschiedlichen künstlerischen Medien und Präsentationsformen wie Fotografie, experimentellen druckgrafischen Verfahren, Film, Diorama, aber auch mit Archiven und Sammlungen, die oft zu raumgreifenden Installationen zusammengeführt werden.
Um seine Arbeit und sein Denken weiterzuentwickeln, arbeitet er mit Spezialisten aus verschiedenen Bereichen wie Mikrobiologie, Mykologie, Naturgeschichte und Ökologie zusammen.

„Arteagas Arbeit umfasst nicht nur das Studium von Pilzen, sondern auch das von Moosen und Flechten (Lichen) und steht ganz im Zeichen einer neuen künstlerischen Fragestellung: Diese will künstlerische Forschung und den Umgang mit nichtmenschlichen Spezies für die Kunst nutzbar machen und damit zu einer weniger anthropozentrischen Kunstproduktion beitragen“. (Susanne Jakob, Eröffnungsrede am 13.4.2025)

© Rodrigo Arteaga

Rodrigo Arteaga *1988 Santiago de Chile
2018 Master an der Slade School of Fine Art London/GB
2012 Abschluss in Druckgrafik Universidad de Chile.
Er hatte bereits zahlreiche Einzelausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen und Stipendien in Lateinamerika und Europa, 2020 erhielt er den ersten Preis des MAVI Young Art Award in Chile. www.rodrigoarteaga.com

Johann Simon von Kerner *1755 Kirchheim unter Teck – 1830 Stuttgart
1770 Zögling an der Hohen Karlsschule, 1780 Lehrer für Botanik an der Hohen Karlsschule, seit 1785 Veröffentlichung zahlreicher botanischer Bücher mit Originalstichen und Kolorierungen, erhielt zahlreiche Ehrungen und Würdigungen.

Kunstbeirat Städtische Galerie im Kornhaus – AUSSER HAUS – Kirchhheim unter Teck
Geschäftsstelle: Wollmarktstraße 48 73230 Kirchheim unter Teck Tel. 07021 502 573
kontakt@staedtischegaleriekirchheim.com http://www.staedtischegaleriekirchheim.com

ANAS KAHAL

Ein mobiles Kinoprojekt des Künstlers ANAS KAHAL für die Kernstadt von Kirchheim unter Teck sowie für die Ortsteile Jesingen und Südstadt
16.09. – 20.09.2025

Eröffnungsveranstaltung «MOVING CINEMA»
Dienstag, 16. September 2025, 19:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr)
Stadtkino, Max-Eyth-Straße 1, 73230 Kirchheim unter Teck
Begrüßung: Susanne Jakob, M.A., Kunstbeirat
Einführung: Dr. Bernhard Serexhe, Kunst- und Medienwissenschaftler, Karlsruhe

Vom 16. bis 20. September 2025 wird Anas Kahal jeden Abend seine Filme auf Mauern und
Fassaden in der Kirchheimer Innenstadt und den Teilorten projizieren. Dabei überblendet er die urbanen Oberflächen mit „seinen Bildern“, die vom Krieg in Syrien, von Erinnerung und Trauer, aber auch vom Leben in europäischen Metropolen sowie der klimabedingten Bedrohung der urbanen Vegetation erzählen. Exemplarisch hierfür stehen die Kastanienbäume am Alleenring, denen der Künstler mit dem Film «Himmelsbäume» (2025) eine eigene filmische Hommage widmet.
Zur Auftaktveranstaltung von „MOVING CINEMA” am Dienstag, dem 16. September 2025 im
Stadtkino wird der Videofilm „Between War and Sea”, 2025 (42 Min.) gezeigt, für den Anas Kahal mit dem Kalinowski-Preis der Stiftung Kunstfonds ausgezeichnet wurde.

Der 1985 in Damaskus/Syrien geborene Künstler Anas Kahal studierte zunächst Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. „Inzwischen produziert er
multimediale Arbeiten, in denen die Erfahrungen von Menschen aus dem Globalen Süden im Mittelpunkt stehen. Diese sind geprägt von Krieg, neokolonialer Ausbeutung oder der Sehnsucht nach einem friedlichen und menschenwürdigen Leben». Die Videos beruhen häufig auf Found- Footage-Material (gefundenes Filmmaterial). Kahals Filme zeigen Szenen, die sowohl persönliche Erfahrungen als auch neutrale Dokumentationen mit abstrakten Farbüberlagerungen (Flag, 2023) umfassen.

KUNSTBEIRAT Städtische Galerie – AUSSER HAUS – Kirchheim unter Teck
Geschäftsstelle KUNSTBEIRAT: Wollmarktstraße 48, 73230 Kirchheim unter Teck, Telefon: 07021 / 502-573 kunstbeirat2@staedtischegaleriekirchheim.com http://www.staedtischegaleriekirchheim.com. http://www.anaskahal.com


«MOVING CINEMA» von Anas Kahal ist ein Kunstprojekt in Zusammenarbeit mit dem Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus – außer Haus – .
Bei Regen wird die Filmvorführung in Jesingen am 17.09. im Erdgeschoss des Rathauses,
stattfinden. Alle anderen Vorführungen finden bei schlechtem Wetter im Stadtkino, Max-Eyth-Str. 1 statt.

Mit freundlicher Unterstützung:
Buchhandlung Zimmermann, Ortschaftsverwaltung Jesingen: Frau Armbruster, Frau Gaus und Frau Gmelin (Gemeinderat) und in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt, «Dafür! Interkulturelle Wochen“, Stadtverwaltung Kirchheim unter Teck http://www.kirchheim-teck.de/Interkulturelle-Woche, dem Brückenhaus (Südstadt), dem städtischen Betriebshof und in Kooperation mit dem Kommunalen Kino e.V., Kirchheim unter Teck

7. Februar 2025: Site Scouting mit Anas Kahal in der Kernstadt von Kirchheim unter Teck.
Foto: Test der Strompumpe von Fleitner © SJ

Termine, Orte und Filme

DIRK SCHLICHTING

„Kleiner Blick zurück“

Eröffnung
Samstag, den 19.07.2025, 17 Uhr statt.
Begrüßung durch Angelika Matt-Heidecker
Vorsitzende des Freundeskreises des Kunstbeirats der Städtischen Galerie Kirchheim
Einführung durch den Kunsthistoriker Rafael von Uslar, Berlin
Ort: Bürgerpark/Hain der Kulturen, Eingang Alleenstraße 21, Kirchheim unter Teck

Zwischen 19.07. und 14.09.2025 kann die Installation rund um die Uhr von außen besichtigt werden. Die Sicht von innen nach außen ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 12 – 18 Uhr möglich.
Die Finissage wird am Samstag, den 14.09.2025, um 17 Uhr vor Ort im Bürgerpark stattfinden. Der Künstler ist sowohl bei Eröffnung als auch zur Finissage anwesend.

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus hat Dirk Schlichting aus Herne/DE eingeladen, eine Arbeit für den öffentlichen Raum in Kirchheim unter Teck zu entwickeln. Nach eingehender Sichtung der Gegebenheiten vor Ort skizzierte der Künstler, der für aufwendige und genau an die Situation angepasste Werke bekannt ist, sein Konzept:

„Im Bürgerpark wurde eine Ausgleichsfläche für die wegen Renovierung geschlossenen Räume der Städtischen Galerie im Kornhaus geschaffen. Der Park, der ehemalige „Herrschaftsgarten“, liegt zentrumsnah. Auf einer Seite wird der Park durch mehrgeschossige Gebäude moderner Architektur gesäumt; deren Terrassen bzw. Balkone auf den Park ausgerichtet sind.
Auf der Ausgleichsfläche wird ein „Gebäude“ errichtet, das einen Blickwechsel bietet. Mit einem Unterbau versehen, ist es die vereinfachte Verkleinerung eines der Mehrfamilienhäuser, die am Park liegen. …“ (D.S.)

Allerdings wäre die Arbeit kein typischer Schlichting, wenn es bei einer skulpturalen Addition bliebe. Der künstlerische Eingriff geht weiter, bezieht die Betrachter:innen als potenzielle und reale Benutzer mit ein und ermöglicht einen Blickwechsel zwischen Architektur und Skulptur. Er hinterfragt die Realität im Hinblick auf das Modellhafte und ermöglicht auf hintersinnige Weise eine Kommunikation zwischen Objekt und Betrachter:innen.

© ststs

Dirk Schlichting (* 1965) studierte an der Kunstakademie Münster. Er erhielt mehrere Förderpreise und kann auf zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen zurückblicken. Er lebt und arbeitet in Herne. Dirk Schlichtings Arbeiten sind dafür bekannt, dass er seine künstlerischen Ideen „in situ“, also unter Einbeziehung der vorhandenen Umgebung, verwirklicht. Sie stellen einen bewussten, häufig spielerischen oder humorvollen Bruch mit konventionellen Sichtweisen dar und fordern uns als Betrachter heraus, genau diese Konventionen zu hinterfragen. Mit temporären Eingriffen in Form von Skulpturen, Bauten und kommunikativen Interventionen reagiert er auf vorgefundene Situationen vor Ort.

Im Rahmen des Projekts „Unter Beobachtung – Kunst des Rückzugs“ der Kulturregion Stuttgart errichtete er vor einigen Jahren in Backnang auf einer Brache eine Art Schutzbunker namens „station-p“ und täuschte durch tägliche Livestreams vor, sich während der kompletten Ausstellungsdauer in dem kargen Raum zu befinden. Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Salzkammergut erfand er letztes Jahr für den Ort Roitham ein „einjähriges Traditionsfest“, das Roithamer Salzmadonnenfest, bei dem die Themen Tradition und Vergänglichkeit eine wichtige Rolle spielten.

Weitere Informationen unter: http://www.dirkschlichting.de

Foto © ststs, Aufbau der Architekturstruktur auf der Ausgleichsfläche im Bürgerpark

Fotos oben: © Monika Schaber, © Stef Stagel
Foto unten: © Florian Stegmaier in: Der Teckbote vom 20.07.2025

Teckbote (Florian Stegmaier) vom 20.07.2025

https://www.teckbote.de/nachrichten/kirchheim/skulptur-im-kirchheimer-bürgerpark-fenster-zur-selbstbetrachtung_arid-505489.html

Der Teckbote vom 16.07.2025

GUIDO WEGGENMANN

„Frühling
Eine bildhauerische Arbeit im öffentlichen Raum

Ein Projekt des Kunstbeirats der Städtischen Galerie Kirchheim unter Teck
auf der Ausgleichfläche der Städtischen Galerie im Kornhaus im Bürgerpark

15.09.2024 – 19.01.2025

Eröffnung am Sonntag, den 15.09.2024, 17 Uhr
Einführung: Dr. Heiderose Langer/Kunstbeirat
Ort:
Ausgleichsfläche im Bürgerpark, Zugang zwischen Alleenstr. 20 und 22
73230 Kirchheim unter Teck

Bedeutung und Symbolik von Dingen der Alltagswelt reflektiert und inszeniert Guido Weggenmann in seinen künstlerischen Arbeiten. Dieses Zusammenspiel von Kunst und Leben umfasst auch die inhaltliche und emotionale Auslotung von Freiheitsvorstellungen des Einzelnen, Erfahrungen des Gefangenseins und persönlicher Einschränkungen. Impliziert ist ebenso die Möglichkeit des Ausbrechens. Daran knüpft der Künstler Überlegungen zur Freiheit bzw. Unfreiheit zeitgenössischen Kunstschaffens. Sein Sinnbild für diesen existentiellen Gedanken- und Gefühlsraum sind die überdimensionierten Handschellen aus Stahl. (KB)

“Guido Weggenmann gelingt es, Sinnbilder zu schaffen, die nie eindeutig sind, die aber jedem Betrachter Anhaltspunkte zur Reflexion seines eigenen Lebens geben können.”
Marco Hompes, Leiter des Kunstmuseums Heidenheim

Die bildhauerische Arbeit auf der Ausgleichsfläche kann rund um die Uhr im Ausstellungszeitraum besichtigt werden.

Der 1980 in Berlin geborene Künstler absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Holz- und Steinbildhauer, bevor er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München 2008 als Meisterschüler bei Olaf Metzel beendete. Er lebt heute in Kempten/Allgäu.

Foto © Stef Stagel

SEBASTIAN FLEITER

Kirchheim unter Strom
Ein Projekt des Kunstbeirats der Städtischen Galerie

in Kooperation mit der Stadt Kirchheim unter Teck
21. Juli bis September 2024


„Man sagt, Elektrizität sei die Grundlage unserer modernen Gesellschaft.
Aber was ist Elektrizität eigentlich? Woher kommt sie? Was bedeuten Ampere, Watt und Volt? 
Für die Menschen in Deutschland ist der Umgang mit Strom selbstverständlich. Er ist Ressource, die auf Knopfdruck endlos aus der Steckdose zu fließen scheint. Im Laufe eines Tages werden unzählige Schalter gedrückt, Knöpfe bedient, Stecker eingesteckt. Stromausfälle sind selten und wir haben unser Leben an die Verfügbarkeit von Strom angepasst. Einmal im Jahr wird der Stromverbrauch abgelesen und wir bezahlen die abstrakte Größe Strom mit der abstrakten Größe Geld. Sich mit dem Phänomen Elektrizität näher zu beschäftigen, scheint nicht wirklich wichtig zu sein. Es funktioniert ja auch irgendwie“. (Sebastian Fleiter)

Video © Stef Stagl, Sebastian Fleiter bei der Preview mit dem Freundeskreis des Kunstbeirats.

„Dies änderte sich vor einigen Jahren, als ein „Ding“ unser ständiger Begleiter wurde und unseren Umgang mit Strom und unsere Abhängigkeit davon – vehement erfahrbar machte. Smartphones machten uns zu Stromnomaden, die von Steckdosenoase zu Steckdosenoase ziehen. Und ein neues Phänomen entstand: die Nomophobie, die Angst, ohne Mobiltelefon für soziale und geschäftliche Kontakte unerreichbar zu sein. Wie könnte man das Thema Elektrizität besser aufgreifen, als jemandem, dessen Handy auf der Straße leer ist, die Möglichkeit zu geben, es mit selbst erzeugtem Strom wieder aufzuladen?

Zum Aufladen eines Mobiltelefons wird nicht viel Strom benötigt. In der Regel zwischen 5 und 15 Watt über einen Zeitraum von maximal zwei Stunden. Oder 5 Minuten, wenn man nur ein paar Prozent laden will. Der menschliche Körper ist ohne große Anstrengung
in der Lage, allein durch Muskelbewegungen 100 Watt elektrische Energie zu erzeugen.

Grundlage für KIRCHHEIM UNTER STROM ist die Realisierung von muskelkraftbetriebenen Stromgeneratoren im Stadtzentrum. Diese Generatoren orientieren sich inhaltlich und
mechanisch an einer alten Infrastruktur, die noch in vielen Städten zu finden ist:
Öffentliche, handbetriebene Wasserpumpen. Diese Wasserpumpen waren schon immer mehr als eine reine Infrastrukturmaßnahme: Hier hat man sich getroffen und unterhalten, man tauschte sich aus und kommunizierte analog. In diesem Miteinander betätigte der eine den Pumpenhebel, um die Eimer der anderen zu füllen. 


KIRCHHEIM UNTER STROM greift dieses Prinzip und die praktische Umsetzung auf, ersetzt jedoch die Ressource Wasser durch die Ressource Strom. Über eine mit Muskelkraft zu betätigende Mechanik (Hebel, Drehrad o.ä.) wird über ein Getriebe ein Generator angetrieben, der wiederum über eine Steuerelektronik Strom an USB-Standardanschlüsse liefert. An diese können dann Mobiltelefone (oder auch Kameras, Taschenlampen, Boom-Boxen etc.) zum Aufladen angeschlossen werden. An diese können dann Mobiltelefone (oder auch Kameras, Taschenlampen, Boom-Boxen etc.) zum Aufladen angeschlossen werden.

 Diese Strompumpen sind gewissermaßen ein Gegenentwurf zur Digitalisierung des privaten Umfelds, die die persönliche, analoge Kommunikation untereinander minimiert, während die Strompumpe einen realen, sozialen Treffpunkt schafft, an dem sich die Stromsuchenden in physischer Präsenz austauschen können. Die Strompumpe verleiht dem Ort eine neue Identität als Kommunikations- und Treffpunkt. Gleichzeitig werden historische Zusammenhänge eröffnet und die Ressource Strom spielerisch thematisiert. Die Erfahrung der eigenen Wirksamkeit bei der Umwandlung von körperlicher Bewegung in nutzbare Energie in Form von Strom ist für alle möglich“. (Sebastian Fleiter)

Das Projekt wird durch eine Kooperation mit dem Ludwig-Uhland-Gymnasium begleitet. Dort wird im Rahmen eines Schüler*innen-Workshops eine weitere Möglichkeit geschaffen, um interaktiv auf dem Schulgelände mittels individueller Muskelkraft elektrischen Strom für Endgeräte zu erzeugen.

Seit 2007 ist Sebastian Fleiter ein Vorreiter in Sachen nachhaltiger Energieerzeugung und wurde beispielsweise mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Gold ausgezeichnet. Er erhielt den internationalen Green Apple Award in Westminster Abbey/UK, den Green World Award in Seoul/Südkorea, und wurde Landessieger des EIT Climate KIC Startup-Programms der Europäischen Union. Im Jahr 2020 wurde Fleiter vom Green Guardians Guide des international erscheinenden IQ-Magazin als einer der weltweit einflussreichsten Künstler zum Thema Nachhaltigkeit im Bereich Musikfestivals und Großveranstaltungen ausgezeichnet.

Aufbau der Strompumpe © Stef Stagel

Preview mit dem Freundeskreis des Kunstbeirats am 19.07.2024 © Karina Unseld

Fotos © Stef Stagel

Fotos © Stef Stagel

SOPHIE INNMANN

22. Oktober – 17. Dezember 2023
STADTPROJEKT IM BÜRGERPARK

von m2 zu m3 zu mx
Eröffnung: Sonntag, 22. Oktober 2023, 11 Uhr

Begrüßung
Monika Schaber (Kunstbeirätin)
Einführung
Sophie Innmann und Heiderose Langer (Kuratorin/ Kunstbeirätin) im Gespräch
Ausgleichsfläche der Städtischen Galerie im Bürgerpark

Abb.: © Sophie Innmann, m2 zu m3 zu mx, Möglichkeitsraum, 2023
Soundinstallation: https://sophieinnmann.com/m²-to-m³-to-mˣ/

Der ungewöhnliche Ort als Plattform für öffentliche Aktionen geht aus dem von den Künstler:innen Dellbrügge & DeMoll 2019 realisierten Projekt „prima materia“ hervor, das auf die bevorstehende Umbauschließung des Kornhauses mit der Gestaltung einer Ausgleichsfläche in Galerieraumgröße im Freien unter Verwendung von Recycling- Material reagiert.

Thema der von Sophie Innmann geplanten Installation ist die Ausgleichsfläche selbst. Die Künstlerin denkt den Ansatz der Kolleg:innen weiter, ohne dabei die Integrität des Kunstwerks zu verletzen und macht die Fläche selbst zum Thema: welcher Möglichkeitsraum eröffnet sich über der Ausgleichsfläche? Was kann der gedachte Raum beinhalten? Wie geht man mit den unzähligen Geschichten, die bereits im Material der Fläche stecken um? Ausgehend von diesen Fragestellungen entwickelt Sophie Innmann unterschiedliche Szenarien dieser vielschichtigen Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang wird ein von der Künstlerin angebotener Workshop zur Erstellung von Sound-Collagen in Zusammenarbeit mit einer Kirchheimer Schule stattfinden.

© Sophie Innmann

Sophie Innmann 

(*1986 in Münchberg) schloss 2014 ihr Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe als Meisterschülerin von Leni Hoffmann ab. Seit 2015 lebt und arbeitet sie ohne festen Wohnsitz. Ihre projektbezogenen Arbeitsaufenthalte führten sie unter anderem nach Paris, Barcelona, Minneapolis, Moskau, Yogyakarta, Plowdiw, Elefsina und Berlin. Der Logik dieses Lebenswandels folgend, interessiert sich Innmann für Netzwerk-Strukturen, Archivierung von Handlung, das Erscheinen und Verschwinden. Ihre Arbeiten manifestieren sich in unterschiedlichen Medien, die der jeweiligen Notwendigkeit der Arbeit zugrunde liegen. Seit 2019 forscht sie mit ihrem Kunstlieferdienst GoArtist an neuen Erfahrungswegen zeitgenössischer Kunst und versucht einen kritischen Diskurs zum Thema unreflektierten digitalen Konsums anzustoßen. Ein wichtiger Teil ihrer künstlerischen Praxis ist es, Künstler:innen zu vernetzen, sei es in gemeinsamen Projekten oder von ihr kuratierten Ausstellungen wie z.B. ANTHROPOZÄNTA.

Ihre Arbeiten werden auf internationaler Ebene gezeigt, so u.a. in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, der Kunsthalle Basel, dem Museum of Modern Art Moskau oder dem Kunstmuseum Stuttgart. 2020 erhielt sie das Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn.
Weitere Informationen: https://sophieinnmann.com/
https://www.goartist.de/ https://anthropozaenta.org/ https://mastodon.social/@Sophie@guerrill.art

Das Projekt m2 zu m3 zu mx wird kuratiert vom Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus in Zusammenarbeit mit der Stadt Kirchheim unter Teck.

SHINROKU SHIMOKAWA

SHINROKU SHIMOKAWA
EIN FLUSS
Ein Fluss-Stadt-Projekt für Kirchheim unter Teck

Eröffnung: Sonntag, 18. Juni 2023, 17 Uhr
Begrüßung: Monika Schaber, Kunstbeirätin
Einführende Worte: Susanne Jakob M.A., Kuratorin/Kunstbeirätin
Shinroku Shimokawa: „NOGAKE“- Eine Koch- und Teezeremonie

Das Projekt findet auf der Ausgleichsfläche der Städtischen Galerie im Bürgerpark/Hain der Kulturen und am Ufer der Lauter statt.
Eingang 1: Alleen Straße 22, 73230 Kirchheim unter Teck
Eingang 2: Jahnstraße 8, 73230 Kirchheim unter Teck

Shinroku Shimokawa, Ein Fluss, 18. Juni 2023, Videofilm ca. 3,13 Min. © Kai Bauer

© Kai Bauer

Fotos © Natalie Brehmer

Drei Kalksteinblöcke mit QR-Code (Film)
Zum Anschauen bitte die Links kopieren und in den Browser übertragen:
Ein Fluss #1: https://www.youtube.com/watch?v=jg-a9luBSf
Ein Fluss #2: Hier geht es um Wasserinsekten und das Ökosystem
Ein Fluss #3: Hier geht es um die unsichtbare Welt unter Wasser. Das Video #3 fängt dort an, wo der Stein im Wasser liegt. Der Zuschauer wird eingeladen ins Wasser zu gehen um den Code zu scannen. Dann kann man das Video ansehen welches die unmittelbare Umgebung unter Wasser zeigt. Es funktioniert also am Besten vor Ort.

18. Juni –  17. September 2023

Shinroku Shimokawa studierte Bildhauerei an der Tokyo University of Arts und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Im Zentrum seiner künstlerischen Praxis steht der Stein, dessen Materialeigenschaften und physikalische Gesetzmäßigkeiten er in einer Art Langzeitstudie untersucht. Daneben spielen das Element Wasser in unterschiedlichen Aggregatzuständen (flüssig, verdampft und gefroren) sowie weiteres natürliches Material und die damit verbundenen Prozesse und Naturphänomene eine bedeutende Rolle. Diese unterschiedlichen Aspekte vereint der Künstler in seinem Projekt „
Ein Fluss“, das er speziell für Kirchheim entwickelt und am Ufer der Lauter im Bürgerpark installiert hat.

Folglich steht im Zentrum von Shimokawas Stadtprojekt die Lauter, die einen wirtschaftlichen, ökologischen und emotionalen Faktor für die Stadt Kirchheim darstellt. Über einen längeren Zeitraum verfolgte Shimokawa sowohl physisch als auch medial den Verlauf der Lauter, von ihrem Ursprung bis nach Kirchheim unter Teck. Dabei beobachtete und dokumentierte er den Zustand des Flusses und fragt nach dem Einfluss und der Bedeutung, die diese natürliche Lebensader für die Kirchheimer Stadtbevölkerung heute noch besitzt. 
Die medial-skulpturalen Werke können im Bürgerpark am Ufer der Lauter und mitten in der Lauter über einen QR-Code „gelesen“ werden.

Shimokawa arbeitet mit einem offenen und zugleich auch experimentellen Bildhauerei-Begriff. Deshalb gehört auch das von ihm verfasste Kochbuch „Steine kann man nicht essen“, das inzwischen zum Kultbuch geworden ist, zu seinem bildhauerischen Werk. 

Aus dieser Perspektive kann auch die Arbeit NOGAKE „gelesen“ werden: NOGAKE ist ein hybrides Gefährt, das eine mobile Skulptur, ein Regenreservoir, einen japanischen Tee- und Kochwagen in sich vereint und Auslöser für verschiedene zeremonielle Handlungen ist.

Die Eröffnung des Stadtprojekts von Shinroku Shimokawa findet am 18. Juni 2023, 17 Uhr auf der Ausgleichsfläche der Städtischen Galerie im Bürgerpark statt. 
Der Künstler wird am Eröffnungstag außerdem mit der mobilen Skulptur NOGAKE anwesend sein und eine Koch- und Teezeremonie für die Besucher:innen anbieten.

NOGAKE © Shinroku Shimokawa

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus ist mit dem Stadtprojekt von Shinroku Shimokawa Kooperationspartner des landesweiten Ausstellungsprojekts „Trüffelsuche“ des Künstlerbundes Baden-Württemberg 2022-2023. 
https://www.kuenstlerbund-bawue.de/2022/07/trueffelsuche/

PRESSE

KUNSTFORUM INTERNATIONAL vom 9. Juni 2023

DER TECKBOTE vom 10. Juni 2023

MATTHIAS SCHAMP

Frontseite Einladungskarte © ststs

„Vom Fischbrötchen zum Ich-Örtchen“

Ein kleines Häuschen – ein ehemaliger Imbiss in der Fußgängerzone von Kirchheim/Teck – wird für circa sechs Wochen in eine temporäre Mythos-Grill-Filiale umgebaut unter dem Motto: „Vom Fischbrötchen zum Ich-Örtchen“. Dabei verwandelt sich das Gebäude selber in eine Art Plastik. Eine deutliche Setzung im Innenstadtbereich, die bei den Passanten Irritationen erzeugt, Neugier entfacht, aber auch Erinnerungen an die ursprüngliche Nutzung dieses zum Abriss verurteilten Häuschens weckt. Ein bisschen Rätselhaftigkeit ist dabei durchaus beabsichtigt. Jedes „Ich“ muss sich schließlich erstmal selbst finden …

Im Inneren des Gebäudes gibt es eine begehbare Rauminstallation mit Stationen. Es brodelt. Und in einer Ecke bläst Hirtengott Pan auf einer aus Bierflaschen gebastelten Flöte. Es gibt einen klar definierten Eingang und einen Ausgang. Was sich dazwischen ereignet, lässt sich am besten mit Heraklit sagen: „Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.“ Wie auch bei den Eleusinischen Mysterien ist das Innere nicht allen und jederzeit verfügbar. Wer dazugehören will, kann einen Termin vereinbaren oder zu den beiden Events kommen, die den Betrieb der temporären Filiale flankieren. Dann gibt es auch Pommes. Alle sind herzlich eingeladen!

DER MYTHOS-GRILL / allgemein
1997 gründete der Bochumer Künstler Matthias Schamp in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum Münster den MYTHOS-GRILL als alltagsarchäologische Spielstätte und Pommesbude im Raum des kollektiven Bewusstseins. Seitdem floriert das Unternehmen mit temporären Filialen in diversen Museen und Kunstinstitutionen im In- und Ausland. Dabei wurde die Angebotspalette permanent erweitert. Ob mit Angeboten wie Fisch-Stäbchen-Bring-Service, Frikandel-Staffellauf, Fritteusenfarbkreis, Pommesgabel-Sortier-Aktion, „Sei-dein-eigener-MYTHOS-GRILL“-Salbe oder Grundfarben-Frittieren – den Bedürfnissen einer anspruchsvollen Kundschaft wird auf jede erdenkliche Weise Rechnung getragen.

Temporäre Mythos-Grill-Filialen gab es u. a. in: Museumsinsel Berlin/Staatliche Museen zu Berlin, Mannheimer Antikensaal in Zusammenarbeit mit dem Historischen Institut der Universität Mannheim, Städtische Galerie Viersen, Ostwall Museum im Dortmunder U, Neue Kunst im Hagenbucher Heilbronn, Lehmbruck Museum Duisburg, Kunstmuseum Ahlen, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Mönchengladbacher Kunstverein MMIII, Von der Heydt-Museum Wuppertal.

Matthias Schamp – VITA
1964 geboren, aufgewachsen in Krefeld, seit 1991 Arbeit als Künstler und Autor.
Einzel- und Gruppenausstellungen, Aktionen und Projekte im In- und Ausland u. a.: Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Goethe Institut Litauen, Cermodern Ankara, Museum Haus Lange Krefeld, Ludwig Forum für internationale Kunst Aachen.
Diverse Lehraufträge: u. a. Bauhaus-Universität Weimar, TU Berlin, Universität zu Köln; Schöpfer der Serie Schlechte Verstecke im Satiremagazin Titanic (2000–2004); zahlreiche Buchveröffentlichungen sowie zwei Hörspiele für den WDR: Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken und Die Invasion der Inversen.

Foto 1. Mythos-Grill 2010, Stuttgart © M.Schamp
Foto 2: Ergebnisse des Gestaltungswettbewerbs des Mythos-Grill, der das plastische Potenzial
der Kartoffel aufzeigt © M. Schamp

MICHAELA MELIÀN

TeckTrack

24.09. – 16.10.2022

TeckTrack besteht aus zwei Klanginstallation: Eine befindet sich an einem Laternenmasten neben der Ausgleichsfläche der Städtischen Galerie im Kornhaus im Bürgerpark (Alleenstraße 22), die andere auf der Stadtbefestigung über dem Club Bastion (Max-Eyth-Straße 57/2) in Kirchheim unter Teck.

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Kirchheim unter Teck für die KulturRegion Stuttgart im Rahmen des Festivals „Übermorgen“ die Klanginstallation „TeckTrack“ der Künstlerin Michaela Melián.

Die Liebe zur Musik hat in Kirchheim unter Teck eine lange Tradition. Schon im 18. und 19. Jahrhundert verbrachten die Adligen auf dem Kirchheimer Schloss so manche Abende damit, den Klängen von Violine, Harfe und Klavier zu lauschen. Auch im Instrumentenbau spielte die Stadt eine Rolle: Für über ein Jahrhundert baute hier die Firma Kaim in ihrer Manufaktur Klaviere für den internationalen Markt. Ein Sohn der Familie Kaim gründete schließlich das Orchester, aus dem später die Münchner Philharmoniker hervorgehen sollten. Weitere Namen berühmter Musiker sind mit Kirchheim unter Teck verbunden, darunter Werner Gneist, Komponist des Kanons »Viel Glück und viel Segen«.

Eine umfangreiche Recherche zur Musikgeschichte der Stadt bildet die Grundlage für Michaela Meliáns Klanginstallation »TeckTrack«. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin und Musikerin hat aber auch in der Gegenwart geforscht und die Menschen vor Ort befragt. Entstanden ist ein Soundtrack, der historische Tonquellen aus dem Stadtarchiv mit aktuellen Lieblingsstücken der Kirchheimer:innen verbindet – ein heterogener Querschnitt des Musikgeschmacks von jungen und alten, von gebürtigen und zugezogenen, von Fans, Laien und Profis.

Header: Zeichnung und Fahne am Rathausturm von Michaela Melián © ststs
Fotos: Eröffnungsveranstaltung am 24.9.22 mit Michaela Melián, Julian Warner (Kurator KulturRegion) und Publikum, Fotos © ststs (Stef Stagel/Steffen Schlichter)

Melián freut sich, wenn sie mit Kunst im öffentlichen Raum auch Menschen abseits des herkömmlichen Kulturpublikums erreichen kann. Leute, die normalerweise nicht ins Museum kommen. So hat sie für die Installation der beiden Lautsprecher bewusst zwei Plätze gewählt, an denen sich die Kirchheimer Jugendlichen gerne aufhalten: die Ausgleichsfläche im Bürgerpark außerhalb des Stadtkerns und die Plattform auf der Stadtbefestigung über dem Club Bastion innerhalb der historischen Altstadt. Diese beiden Orte treten durch den TeckTrack in einen unsichtbaren, aber gut hörbaren Dialog. Ein dritter Spielort ist der Rathausturm, hier wird der TeckTrack einmalig zur Eröffnung abgespielt. Außerdem machen dort eigens von Michaela Melián gestaltete Fahnen auf ihr Projekt aufmerksam.

Michaela Melián ist Künstlerin und Musikerin und bekannt für ihre multimedialen Installationen, Hörspiele und Soundarbeiten. Sie ist Mitglied der Band F.S.K. und lehrt als Professorin für Zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Melián lebt in Oberbayern und Hamburg.

Film „TeckTrack

Dokumentation der Sound-Performance zur Eröffnung von TeckTrack am 24.09.2022

Konzept & Komposition:
Michaela Melián
Kamera & Schnitt. Stef Stagel
Technischer Support und Ausstattung:
ststs (Schlichter & Stagel)


PRESSE REVIEWS

Der Teckbote (Kai Bauer) vom 26.9.2022

FELICE VARINI

FELICE VARINI
„Douze points pour six droites“
Zwölf Punkte für sechs Geraden“
Eine temporäre Installation für die historische Innenstadt
von Kirchheim unter Teck
15. Oktober 2022 – 15. Januar 2023

Eröffnung: Samstag, 15. Oktober 2022, 17 Uhr
Location: Vor der Max-Eyth Straße 19, 73230 Kirchheim unter Teck

VORTRAG
Prof. Dr. Stephan Trüby zur Eröffnung am 15. Oktober 2022 zum Download

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus hat den „Meister der illusionistischen Malerei „FELICE VARINI im Herbst 2022 in die Teckstadt eingeladen.
Ab Oktober 2022 werden Bewohner:innen und Besucher:innen von Kirchheim unter Teck in der unteren Max-Eyth Strasse von einer raumgreifenden Installation des Schweizer Künstlers begrüßt.

Exposition: Felice Varini Site-specific, Kirchheim unter Teck Photo: Clerin/Morin

Header: Felice Varini, „Douze points pour six droites“ / Zwölf Punkte für sechs Geraden“ (Ausschnitt), Photo: Clerin/Morin
Abbildung: Felice Varini, , „Douze points pour six droites“ / Zwölf Punkte für sechs Geraden“, site-specific installation, Kirchheim unter Teck 2022, Photo: Clerin/Morin

Exposition: Felice Varini Site-specific, Kirchheim unter Teck Photo: Clerin/Morin
Exposition: Felice Varini Site-specific, Kirchheim unter Teck Photo: Clerin/Morin

Felice Varini kommt ursprünglich von der Malerei. Im Unterschied zu seinen Malerkolleg:innen bevorzugt er statt der aufgezogenen Leinwand, urbane Oberflächen als Bildträger für seine farbintensiven Eingriffe.
Fassaden, Mauern, Türme, Straßen und Wände sind das häufigste Bezugsfeld für seine ortsbezogene, installative Malerei. Seine Werke entwickeln sich in Auseinandersetzung mit dem spezifischen Ort. Sie machen die Maßstäblichkeit einer urbanen Situation, deren Historie und Funktion, aber auch deren Blickachsen und räumliche Relationen sichtbar. In der Regel arbeitet der Künstler mit einfachen geometrischen Formen wie beispielsweise mit Kreis, Ellipse, Quadrat oder Dreieck; aber auch gerade, gebogene und gekrümmte Linien kommen als elementares grafisches Vokabular immer wieder zum Einsatz.

Für die Stadt Kirchheim unter Teck plant Felice Varini eine ortsbezogene Malerei mit dem Titel „Douze points pour six droites / Zwölf Punkte für sechs Geraden“. Den Ausgang bilden 12 Punkte im Stadtraum, von denen reflektierende Metallbänder in unterschiedlicher Breite diagonal über Hauswände, Giebel und Dächer gezogen werden, um sich optisch zu einem strahlenartigen Gebilde zu vereinen.

Die Anordnung der Farbbänder erfolgt nach einem ausgeklügelten perspektivischen Prinzip, das Varini über viele Jahre für seine raumbezogenen Arbeiten entwickelt hat. Dabei bedient sich der Künstler der Technik der anamorphosen Illusion, die vor allem im Barock beliebt war, um geheime und verbotene Botschaften mitzuteilen. So gibt es auch bei Varini immer nur einen spezifischen Blickwinkel (point of view), von dem aus die „komplette minimalistische Gestalt“  bzw. das „vollständige Bild“ gesehen werden kann. Beim Verlassen dieses Blickpunktes zerfällt es in einzelne Farbformen, die beim Durchqueren der Innenstadt auf den öffentlichen Flächen wie versprengte Fragmente eines großen Puzzles auftauchen. Durch das Verfahren der Umformung und optischen Verzerrung wird der malerische Eingriff des Künstlers zu einem stadträumlichen SUCHBILD, das die Aufmerksamkeit und perzeptive Mitarbeit der Betrachter*innen herausgefordert, aber auch deren detektivische Neugier weckt, sich an der Erschließung des Bildes zu beteiligen.

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie hat mit Felice Varini einen international anerkannten Künstler nach Kirchheim unter Teck eingeladen, der in über 50 Einzelausstellungen in Europa, den USA, Asien und Australien und in zahlreichen Kollektivausstellungen bisher zu sehen war.

Felice Varini
*1952 in Locarno/CH, lebt seit 1980 in Paris/F.
Link: http://www.varini.org/

Bei Projektbeginn liegt eine kostenlose DIN A5-Broschüre in allen öffentlichen Einrichtungen aus: CityRing, VHS, Rathaus, Bücherei, u.a.

ANGEBOTE FÜR SCHULKLASSEN

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie Kirchheim unter Teck bietet ab Mitte Oktober eine besonderes Kunstprojekt an, das sich sehr gut für den Besuch mit einer Schulklasse eignet. Die frei im Stadtraum rund um die Uhr zugängliche künstlerische Arbeit ist direkt auf die Fassaden von Häusern aufgebracht und ist in ihrem Erlebniswert für alle Klassen- und Altersstufen geeignet. Die künstlerische Installation regt zusätzlich dazu an, sich mit den Themen des Stadtraums, mit Perspektive und optischer Illusion auseinanderzusetzen.

Wir würden uns freuen, wenn Sie das Angebot annehmen und sich mit Ihrer Klasse ein eigenes Bild von einem extra für Kirchheim geschaffenen Kunstwerk machen wollen.
Download Projektbeschreibung und Aufgabenstellung:

Arbeitsbeispiele für den Unterricht

Hans Holbein d.J. (1497 – 1543) „Die Gesandten“, 1533, Öl auf Holz, 203 x 210 cm, The National Gallery London (GB) Meisterwerke der Kunst, Neckar-Verlag, Mappe 41

William Hogarth (1697 – 1764), „Falsche Perspektive“, 1754, Kupferstich 20,8 x 17,2 cm, The British Museum London (GB) Meisterwerke der Kunst, Neckar-Verlag, Mappe 29

Kontakt:
Infomaterial: Faltblatt und Plakat bei Frau Antje Erb VHS Kulturring, Max-Eyth Straße 18, 73230 Kirchheim unter Teck: antje.Erb@vhskirchheim.de, Tel.: T. 07021/973032
Kunstbeirat: kontaktstef@staedtischegaleriekirchheim.com

BEGLEITPROGRAMM

Carla Feine (B.Sc. Architektur & Stadtplanung) 
URBAN SKETCHING
Mit unterschiedlichem Zeichenmaterial fangen wir direkt vor Ort damit an Architekturmotive, kleine (Alltags)Szenen und das städtische Treiben zu zeichnen. Es wird hierbei kein Anspruch auf Perfektion gelegt, sondern es geht um das spontane, skizzenhafte Festhalten von Augenblicken.
Bei den zeichnerischen Streifzügen durch die Kirchheimer Innenstadt sind ein Skizzenbuch oder Zeichenblock, diverse Stifte, wasserfeste Tuschen und farbige Kreiden mitzubringen. Falls möglich ein Falthocker. (Voraussichtlich können Falthocker geliehen werden)
Bei schlechtem Wetter behalten wir uns vor, immer wieder Innenräume mit Straßenblick aufzusuchen. Fachliche Voraussetzungen: Interesse am Zeichnen.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

TERMINESamstag, 5. November 2022, 15.00 -16.30 Uhr
TREFFPUNKTvor der Städtischen Galerie im Kornhaus, Max-Eyth Str. 19
Max. TEILNEHMER:INNEN8 Personen (Erwachsene + Jugendliche ab 16 Jahren)
FACHLICHE VORAUSSETZUNGENInteresse am Zeichnen
ANMELDUNGkontaktsuja@staedtischegaleriekirchheim.com

Streifzüge entlang der Farblinien von Felice Varini
Kunstbeirat: Susanne Jakob und Monika Schaber.
Auf unseren Streifzügen entlang der Farblinien von Felice Varini bieten wir Bewegung in Verbindung mit ästhetischer Erfahrung und Information an.
Die Teilnahme ist kostenfrei!

TERMINE
Sonntag, 6.11.2022, 15.00 – 15.45 UhrSonntag, 27.11.2022, 15.00 – 15.45 Uhr
BUCHUNG Streifzüge f. Gruppen
kontaktsuja@staedtischegaleriekirchheim.com
TREFFPUNKTVor der Städtischen Galerie im Kornhaus, Max-Eyth Str. 19,  73230 Kirchheim unter Teck
Mindestteilnehmerzahl3 Personen
ANMELDUNGkontaktsuja@staedtischegaleriekirchheim.com

Architektonisches Freihandzeichnen
Kunstbeirat (Prof. Florian van het Hekke):
Skizzieren dient der Sensibilisierung der Wahrnehmung, wenn wir zeichnen schauen wir genauer hin, erlernen Proportionen. Gleichzeitig prägt sich das Gezeichnete stärker ein. Größenverhältnisse des Raumes und architektonische Zusammenhänge sollen erkannt, abstrahiert und aussagekräftig dargestellt werden. Es geht darum, die perspektivischen Regeln zu verstehen, um architektonischen Raum richtig darzustellen.
Bitte mitbringen: Skizzenbuch A5 oder A4, weisse Seiten, keine losen Blätter, weiche Bleistifte (HB – 6B), Minenstifte, Falthocker

Die Teilnahme ist kostenfrei!

TERMINE
Samstag, 12. November 2022, 14.00 – 16.00 UhrSamstag, 17. Dezember 2022, 14.00 – 16.00 Uhr
TREFFPUNKTTreffpunkt vor der Städtischen Galerie im Kornhaus, Max-Eyth Str. 19
Max. TEILNEHMER:INNEN8 Personen (Erwachsene + Jugendliche ab 16 Jahren)

FACHLICHE VORAUSSETZUNGEN
Interesse am Zeichnen
ANMELDUNGkontaktsuja@staedtischegaleriekirchheim.com

„Douze points pour six droites“ wird gefördert von der Stadt Kirchheim unter Teck, der Baden-Württemberg Stiftung; Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia; Stiftung Kreissparkasse, Esslingen; Württembergische Gemeindeversicherung Stiftung, Stuttgart; LBBW Stiftung, Stuttgart; Seyfried & Wiedemann GmbH, Frickenhausen; MECO GmbH, Kirchheim; Mietpark JENZ, Wolfschlugen; Architektenkammer Baden-Württemberg, Domino Stiftung, Reutlingen, mehr+architekten, Kirchheim und Hotel Waldhorn, Kirchheim unter Teck.

Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit der Stadt Kirchheim unter Teck und dem Freundeskreis des Kunstbeirates statt.
https://staedtischegaleriekirchheim.com/freundeskreis-des-kunstbeirats-fdk/

Ortsbesichtigung mit Felice Varini und Assistentin und Kurator Florian van het Hekke 03/12/2021 © Susanne Jakob

Wir danken für die Unterstützung: