SEBASTIAN FLEITER

Kirchheim unter Strom
Ein Projekt des Kunstbeirats der Städtischen Galerie 
in Kooperation mit der Stadt Kirchheim unter Teck

21. Juli bis September 2024
Eröffnung: Sonntag, den 21. Juli 2024, 17 Uhr
Grußwort: Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader


Man sagt, Elektrizität sei die Grundlage unserer modernen Gesellschaft.
Aber was ist Elektrizität eigentlich? Woher kommt sie? Was bedeuten Ampere,
Watt und Volt? 

Für die Menschen in Deutschland ist der Umgang mit Strom selbstverständlich. Er ist
Ressource, die auf Knopfdruck endlos aus der Steckdose zu fließen scheint.
Im Laufe eines Tages werden unzählige Schalter gedrückt, Knöpfe bedient, Stecker eingesteckt. Stromausfälle sind selten und wir haben unser Leben an die Verfügbarkeit von Strom angepasst. Einmal im Jahr wird der Stromverbrauch abgelesen und wir bezahlen die abstrakte Größe Strom mit der abstrakten Größe Geld. Sich mit dem Phänomen Elektrizität näher zu beschäftigen, scheint nicht wirklich wichtig zu sein. Es funktioniert ja auch irgendwie.

Dies änderte sich vor einigen Jahren, als ein „Ding“ unser ständiger Begleiter wurde und unseren Umgang mit Strom und unsere Abhängigkeit davon – vehement erfahrbar machte. Smartphones machten uns zu Stromnomaden, die von Steckdosenoase zu Steckdosenoase ziehen. Und ein neues Phänomen entstand: die Nomophobie, die Angst, ohne Mobiltelefon für soziale und geschäftliche Kontakte unerreichbar zu sein. Wie könnte man das Thema Elektrizität besser aufgreifen, als jemandem, dessen Handy auf der Straße leer ist, die Möglichkeit zu geben, es mit selbst erzeugtem Strom wieder aufzuladen?

Zum Aufladen eines Mobiltelefons wird nicht viel Strom benötigt. In der Regel zwischen 5 und 15 Watt über einen Zeitraum von maximal zwei Stunden. Oder 5 Minuten, wenn man nur ein paar Prozent laden will. Der menschliche Körper ist ohne große Anstrengung
in der Lage, allein durch Muskelbewegungen 100 Watt elektrische Energie zu erzeugen.

Grundlage für KIRCHHEIM UNTER STROM ist die Realisierung von muskelkraftbetriebenen Stromgeneratoren im Stadtzentrum. Diese Generatoren orientieren sich inhaltlich und
mechanisch an einer alten Infrastruktur, die noch in vielen Städten zu finden ist:
Öffentliche, handbetriebene Wasserpumpen. Diese Wasserpumpen waren schon immer mehr als eine reine Infrastrukturmaßnahme: Hier hat man sich getroffen und unterhalten, man tauschte sich aus und kommunizierte analog. In diesem Miteinander betätigte der eine den Pumpenhebel, um die Eimer der anderen zu füllen. 


KIRCHHEIM UNTER STROM greift dieses Prinzip und die praktische Umsetzung auf, ersetzt jedoch die Ressource Wasser durch die Ressource Strom. Über eine mit Muskelkraft zu betätigende Mechanik (Hebel, Drehrad o.ä.) wird über ein Getriebe ein Generator angetrieben, der wiederum über eine Steuerelektronik Strom an USB-Standardanschlüsse liefert. An diese können dann Mobiltelefone (oder auch Kameras, Taschenlampen, Boom-Boxen etc.) zum Aufladen angeschlossen werden. An diese können dann Mobiltelefone (oder auch Kameras, Taschenlampen, Boom-Boxen etc.) zum Aufladen angeschlossen werden.

 Diese Strompumpen sind gewissermaßen ein Gegenentwurf zur Digitalisierung des privaten Umfelds, die die persönliche, analoge Kommunikation untereinander minimiert, während die Strompumpe einen realen, sozialen Treffpunkt schafft, an dem sich die Stromsuchenden in physischer Präsenz austauschen können. Die Strompumpe verleiht dem Ort eine neue Identität als Kommunikations- und Treffpunkt. Gleichzeitig werden historische Zusammenhänge eröffnet und die Ressource Strom spielerisch thematisiert. Die Erfahrung der eigenen Wirksamkeit bei der Umwandlung von körperlicher Bewegung in nutzbare Energie in Form von Strom ist für alle möglich.

Das Projekt wird durch eine Kooperation mit dem Ludwig-Uhland-Gymnasium begleitet. Dort wird im Rahmen eines Schüler*innen-Workshops eine weitere Möglichkeit geschaffen, um interaktiv auf dem Schulgelände mittels individueller Muskelkraft elektrischen Strom für Endgeräte zu erzeugen.

Seit 2007 ist Sebastian Fleiter ein Vorreiter in Sachen nachhaltiger Energieerzeugung und wurde beispielsweise mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Gold ausgezeichnet. Er erhielt den internationalen Green Apple Award in Westminster Abbey/UK, den Green World Award in Seoul/Südkorea, und wurde Landessieger des EIT Climate KIC Startup-Programms der Europäischen Union. Im Jahr 2020 wurde Fleiter vom Green Guardians Guide des international erscheinenden IQ-Magazin als einer der weltweit einflussreichsten Künstler zum Thema Nachhaltigkeit im Bereich Musikfestivals und Großveranstaltungen ausgezeichnet.

SOPHIE INNMANN

22. Oktober – 17. Dezember 2023
STADTPROJEKT IM BÜRGERPARK

von m2 zu m3 zu mx
Eröffnung: Sonntag, 22. Oktober 2023, 11 Uhr

Begrüßung
Monika Schaber (Kunstbeirätin)
Einführung
Sophie Innmann und Heiderose Langer (Kuratorin/ Kunstbeirätin) im Gespräch
Ausgleichsfläche der Städtischen Galerie im Bürgerpark

Abb.: © Sophie Innmann, m2 zu m3 zu mx, Möglichkeitsraum, 2023
Soundinstallation: https://sophieinnmann.com/m²-to-m³-to-mˣ/

Der ungewöhnliche Ort als Plattform für öffentliche Aktionen geht aus dem von den Künstler:innen Dellbrügge & DeMoll 2019 realisierten Projekt „prima materia“ hervor, das auf die bevorstehende Umbauschließung des Kornhauses mit der Gestaltung einer Ausgleichsfläche in Galerieraumgröße im Freien unter Verwendung von Recycling- Material reagiert.

Thema der von Sophie Innmann geplanten Installation ist die Ausgleichsfläche selbst. Die Künstlerin denkt den Ansatz der Kolleg:innen weiter, ohne dabei die Integrität des Kunstwerks zu verletzen und macht die Fläche selbst zum Thema: welcher Möglichkeitsraum eröffnet sich über der Ausgleichsfläche? Was kann der gedachte Raum beinhalten? Wie geht man mit den unzähligen Geschichten, die bereits im Material der Fläche stecken um? Ausgehend von diesen Fragestellungen entwickelt Sophie Innmann unterschiedliche Szenarien dieser vielschichtigen Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang wird ein von der Künstlerin angebotener Workshop zur Erstellung von Sound-Collagen in Zusammenarbeit mit einer Kirchheimer Schule stattfinden.

© Sophie Innmann

Sophie Innmann 

(*1986 in Münchberg) schloss 2014 ihr Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe als Meisterschülerin von Leni Hoffmann ab. Seit 2015 lebt und arbeitet sie ohne festen Wohnsitz. Ihre projektbezogenen Arbeitsaufenthalte führten sie unter anderem nach Paris, Barcelona, Minneapolis, Moskau, Yogyakarta, Plowdiw, Elefsina und Berlin. Der Logik dieses Lebenswandels folgend, interessiert sich Innmann für Netzwerk-Strukturen, Archivierung von Handlung, das Erscheinen und Verschwinden. Ihre Arbeiten manifestieren sich in unterschiedlichen Medien, die der jeweiligen Notwendigkeit der Arbeit zugrunde liegen. Seit 2019 forscht sie mit ihrem Kunstlieferdienst GoArtist an neuen Erfahrungswegen zeitgenössischer Kunst und versucht einen kritischen Diskurs zum Thema unreflektierten digitalen Konsums anzustoßen. Ein wichtiger Teil ihrer künstlerischen Praxis ist es, Künstler:innen zu vernetzen, sei es in gemeinsamen Projekten oder von ihr kuratierten Ausstellungen wie z.B. ANTHROPOZÄNTA.

Ihre Arbeiten werden auf internationaler Ebene gezeigt, so u.a. in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, der Kunsthalle Basel, dem Museum of Modern Art Moskau oder dem Kunstmuseum Stuttgart. 2020 erhielt sie das Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn.
Weitere Informationen: https://sophieinnmann.com/
https://www.goartist.de/ https://anthropozaenta.org/ https://mastodon.social/@Sophie@guerrill.art

Das Projekt m2 zu m3 zu mx wird kuratiert vom Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus in Zusammenarbeit mit der Stadt Kirchheim unter Teck.

SHINROKU SHIMOKAWA

SHINROKU SHIMOKAWA
EIN FLUSS
Ein Fluss-Stadt-Projekt für Kirchheim unter Teck

Eröffnung: Sonntag, 18. Juni 2023, 17 Uhr
Begrüßung: Monika Schaber, Kunstbeirätin
Einführende Worte: Susanne Jakob M.A., Kuratorin/Kunstbeirätin
Shinroku Shimokawa: „NOGAKE“- Eine Koch- und Teezeremonie

Das Projekt findet auf der Ausgleichsfläche der Städtischen Galerie im Bürgerpark/Hain der Kulturen und am Ufer der Lauter statt.
Eingang 1: Alleen Straße 22, 73230 Kirchheim unter Teck
Eingang 2: Jahnstraße 8, 73230 Kirchheim unter Teck

Shinroku Shimokawa, Ein Fluss, 18. Juni 2023, Videofilm ca. 3,13 Min. © Kai Bauer

© Kai Bauer

Fotos © Natalie Brehmer

Drei Kalksteinblöcke mit QR-Code (Film)
Zum Anschauen bitte die Links kopieren und in den Browser übertragen:
Ein Fluss #1: https://www.youtube.com/watch?v=jg-a9luBSf
Ein Fluss #2: Hier geht es um Wasserinsekten und das Ökosystem
Ein Fluss #3: Hier geht es um die unsichtbare Welt unter Wasser. Das Video #3 fängt dort an, wo der Stein im Wasser liegt. Der Zuschauer wird eingeladen ins Wasser zu gehen um den Code zu scannen. Dann kann man das Video ansehen welches die unmittelbare Umgebung unter Wasser zeigt. Es funktioniert also am Besten vor Ort.

18. Juni –  17. September 2023

Shinroku Shimokawa studierte Bildhauerei an der Tokyo University of Arts und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Im Zentrum seiner künstlerischen Praxis steht der Stein, dessen Materialeigenschaften und physikalische Gesetzmäßigkeiten er in einer Art Langzeitstudie untersucht. Daneben spielen das Element Wasser in unterschiedlichen Aggregatzuständen (flüssig, verdampft und gefroren) sowie weiteres natürliches Material und die damit verbundenen Prozesse und Naturphänomene eine bedeutende Rolle. Diese unterschiedlichen Aspekte vereint der Künstler in seinem Projekt „
Ein Fluss“, das er speziell für Kirchheim entwickelt und am Ufer der Lauter im Bürgerpark installiert hat.

Folglich steht im Zentrum von Shimokawas Stadtprojekt die Lauter, die einen wirtschaftlichen, ökologischen und emotionalen Faktor für die Stadt Kirchheim darstellt. Über einen längeren Zeitraum verfolgte Shimokawa sowohl physisch als auch medial den Verlauf der Lauter, von ihrem Ursprung bis nach Kirchheim unter Teck. Dabei beobachtete und dokumentierte er den Zustand des Flusses und fragt nach dem Einfluss und der Bedeutung, die diese natürliche Lebensader für die Kirchheimer Stadtbevölkerung heute noch besitzt. 
Die medial-skulpturalen Werke können im Bürgerpark am Ufer der Lauter und mitten in der Lauter über einen QR-Code „gelesen“ werden.

Shimokawa arbeitet mit einem offenen und zugleich auch experimentellen Bildhauerei-Begriff. Deshalb gehört auch das von ihm verfasste Kochbuch „Steine kann man nicht essen“, das inzwischen zum Kultbuch geworden ist, zu seinem bildhauerischen Werk. 

Aus dieser Perspektive kann auch die Arbeit NOGAKE „gelesen“ werden: NOGAKE ist ein hybrides Gefährt, das eine mobile Skulptur, ein Regenreservoir, einen japanischen Tee- und Kochwagen in sich vereint und Auslöser für verschiedene zeremonielle Handlungen ist.

Die Eröffnung des Stadtprojekts von Shinroku Shimokawa findet am 18. Juni 2023, 17 Uhr auf der Ausgleichsfläche der Städtischen Galerie im Bürgerpark statt. 
Der Künstler wird am Eröffnungstag außerdem mit der mobilen Skulptur NOGAKE anwesend sein und eine Koch- und Teezeremonie für die Besucher:innen anbieten.

NOGAKE © Shinroku Shimokawa

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus ist mit dem Stadtprojekt von Shinroku Shimokawa Kooperationspartner des landesweiten Ausstellungsprojekts „Trüffelsuche“ des Künstlerbundes Baden-Württemberg 2022-2023. 
https://www.kuenstlerbund-bawue.de/2022/07/trueffelsuche/

PRESSE

KUNSTFORUM INTERNATIONAL vom 9. Juni 2023

DER TECKBOTE vom 10. Juni 2023

MATTHIAS SCHAMP

Frontseite Einladungskarte © ststs

„Vom Fischbrötchen zum Ich-Örtchen“

Ein kleines Häuschen – ein ehemaliger Imbiss in der Fußgängerzone von Kirchheim/Teck – wird für circa sechs Wochen in eine temporäre Mythos-Grill-Filiale umgebaut unter dem Motto: „Vom Fischbrötchen zum Ich-Örtchen“. Dabei verwandelt sich das Gebäude selber in eine Art Plastik. Eine deutliche Setzung im Innenstadtbereich, die bei den Passanten Irritationen erzeugt, Neugier entfacht, aber auch Erinnerungen an die ursprüngliche Nutzung dieses zum Abriss verurteilten Häuschens weckt. Ein bisschen Rätselhaftigkeit ist dabei durchaus beabsichtigt. Jedes „Ich“ muss sich schließlich erstmal selbst finden …

Im Inneren des Gebäudes gibt es eine begehbare Rauminstallation mit Stationen. Es brodelt. Und in einer Ecke bläst Hirtengott Pan auf einer aus Bierflaschen gebastelten Flöte. Es gibt einen klar definierten Eingang und einen Ausgang. Was sich dazwischen ereignet, lässt sich am besten mit Heraklit sagen: „Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.“ Wie auch bei den Eleusinischen Mysterien ist das Innere nicht allen und jederzeit verfügbar. Wer dazugehören will, kann einen Termin vereinbaren oder zu den beiden Events kommen, die den Betrieb der temporären Filiale flankieren. Dann gibt es auch Pommes. Alle sind herzlich eingeladen!

DER MYTHOS-GRILL / allgemein
1997 gründete der Bochumer Künstler Matthias Schamp in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum Münster den MYTHOS-GRILL als alltagsarchäologische Spielstätte und Pommesbude im Raum des kollektiven Bewusstseins. Seitdem floriert das Unternehmen mit temporären Filialen in diversen Museen und Kunstinstitutionen im In- und Ausland. Dabei wurde die Angebotspalette permanent erweitert. Ob mit Angeboten wie Fisch-Stäbchen-Bring-Service, Frikandel-Staffellauf, Fritteusenfarbkreis, Pommesgabel-Sortier-Aktion, „Sei-dein-eigener-MYTHOS-GRILL“-Salbe oder Grundfarben-Frittieren – den Bedürfnissen einer anspruchsvollen Kundschaft wird auf jede erdenkliche Weise Rechnung getragen.

Temporäre Mythos-Grill-Filialen gab es u. a. in: Museumsinsel Berlin/Staatliche Museen zu Berlin, Mannheimer Antikensaal in Zusammenarbeit mit dem Historischen Institut der Universität Mannheim, Städtische Galerie Viersen, Ostwall Museum im Dortmunder U, Neue Kunst im Hagenbucher Heilbronn, Lehmbruck Museum Duisburg, Kunstmuseum Ahlen, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Mönchengladbacher Kunstverein MMIII, Von der Heydt-Museum Wuppertal.

Matthias Schamp – VITA
1964 geboren, aufgewachsen in Krefeld, seit 1991 Arbeit als Künstler und Autor.
Einzel- und Gruppenausstellungen, Aktionen und Projekte im In- und Ausland u. a.: Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Goethe Institut Litauen, Cermodern Ankara, Museum Haus Lange Krefeld, Ludwig Forum für internationale Kunst Aachen.
Diverse Lehraufträge: u. a. Bauhaus-Universität Weimar, TU Berlin, Universität zu Köln; Schöpfer der Serie Schlechte Verstecke im Satiremagazin Titanic (2000–2004); zahlreiche Buchveröffentlichungen sowie zwei Hörspiele für den WDR: Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken und Die Invasion der Inversen.

Foto 1. Mythos-Grill 2010, Stuttgart © M.Schamp
Foto 2: Ergebnisse des Gestaltungswettbewerbs des Mythos-Grill, der das plastische Potenzial
der Kartoffel aufzeigt © M. Schamp

MICHAELA MELIÀN

TeckTrack

24.09. – 16.10.2022

TeckTrack besteht aus zwei Klanginstallation: Eine befindet sich an einem Laternenmasten neben der Ausgleichsfläche der Städtischen Galerie im Kornhaus im Bürgerpark (Alleenstraße 22), die andere auf der Stadtbefestigung über dem Club Bastion (Max-Eyth-Straße 57/2) in Kirchheim unter Teck.

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Kirchheim unter Teck für die KulturRegion Stuttgart im Rahmen des Festivals „Übermorgen“ die Klanginstallation „TeckTrack“ der Künstlerin Michaela Melián.

Die Liebe zur Musik hat in Kirchheim unter Teck eine lange Tradition. Schon im 18. und 19. Jahrhundert verbrachten die Adligen auf dem Kirchheimer Schloss so manche Abende damit, den Klängen von Violine, Harfe und Klavier zu lauschen. Auch im Instrumentenbau spielte die Stadt eine Rolle: Für über ein Jahrhundert baute hier die Firma Kaim in ihrer Manufaktur Klaviere für den internationalen Markt. Ein Sohn der Familie Kaim gründete schließlich das Orchester, aus dem später die Münchner Philharmoniker hervorgehen sollten. Weitere Namen berühmter Musiker sind mit Kirchheim unter Teck verbunden, darunter Werner Gneist, Komponist des Kanons »Viel Glück und viel Segen«.

Eine umfangreiche Recherche zur Musikgeschichte der Stadt bildet die Grundlage für Michaela Meliáns Klanginstallation »TeckTrack«. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin und Musikerin hat aber auch in der Gegenwart geforscht und die Menschen vor Ort befragt. Entstanden ist ein Soundtrack, der historische Tonquellen aus dem Stadtarchiv mit aktuellen Lieblingsstücken der Kirchheimer:innen verbindet – ein heterogener Querschnitt des Musikgeschmacks von jungen und alten, von gebürtigen und zugezogenen, von Fans, Laien und Profis.

Header: Zeichnung und Fahne am Rathausturm von Michaela Melián © ststs
Fotos: Eröffnungsveranstaltung am 24.9.22 mit Michaela Melián, Julian Warner (Kurator KulturRegion) und Publikum, Fotos © ststs (Stef Stagel/Steffen Schlichter)

Melián freut sich, wenn sie mit Kunst im öffentlichen Raum auch Menschen abseits des herkömmlichen Kulturpublikums erreichen kann. Leute, die normalerweise nicht ins Museum kommen. So hat sie für die Installation der beiden Lautsprecher bewusst zwei Plätze gewählt, an denen sich die Kirchheimer Jugendlichen gerne aufhalten: die Ausgleichsfläche im Bürgerpark außerhalb des Stadtkerns und die Plattform auf der Stadtbefestigung über dem Club Bastion innerhalb der historischen Altstadt. Diese beiden Orte treten durch den TeckTrack in einen unsichtbaren, aber gut hörbaren Dialog. Ein dritter Spielort ist der Rathausturm, hier wird der TeckTrack einmalig zur Eröffnung abgespielt. Außerdem machen dort eigens von Michaela Melián gestaltete Fahnen auf ihr Projekt aufmerksam.

Michaela Melián ist Künstlerin und Musikerin und bekannt für ihre multimedialen Installationen, Hörspiele und Soundarbeiten. Sie ist Mitglied der Band F.S.K. und lehrt als Professorin für Zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Melián lebt in Oberbayern und Hamburg.

Film „TeckTrack

Dokumentation der Sound-Performance zur Eröffnung von TeckTrack am 24.09.2022

Konzept & Komposition:
Michaela Melián
Kamera & Schnitt. Stef Stagel
Technischer Support und Ausstattung:
ststs (Schlichter & Stagel)


PRESSE REVIEWS

Der Teckbote (Kai Bauer) vom 26.9.2022

FELICE VARINI

FELICE VARINI
„Douze points pour six droites“
Zwölf Punkte für sechs Geraden“
Eine temporäre Installation für die historische Innenstadt
von Kirchheim unter Teck
15. Oktober 2022 – 15. Januar 2023

Eröffnung: Samstag, 15. Oktober 2022, 17 Uhr
Location: Vor der Max-Eyth Straße 19, 73230 Kirchheim unter Teck

VORTRAG
Prof. Dr. Stephan Trüby zur Eröffnung am 15. Oktober 2022 zum Download

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus hat den „Meister der illusionistischen Malerei „FELICE VARINI im Herbst 2022 in die Teckstadt eingeladen.
Ab Oktober 2022 werden Bewohner:innen und Besucher:innen von Kirchheim unter Teck in der unteren Max-Eyth Strasse von einer raumgreifenden Installation des Schweizer Künstlers begrüßt.

Exposition: Felice Varini Site-specific, Kirchheim unter Teck Photo: Clerin/Morin

Header: Felice Varini, „Douze points pour six droites“ / Zwölf Punkte für sechs Geraden“ (Ausschnitt), Photo: Clerin/Morin
Abbildung: Felice Varini, , „Douze points pour six droites“ / Zwölf Punkte für sechs Geraden“, site-specific installation, Kirchheim unter Teck 2022, Photo: Clerin/Morin

Exposition: Felice Varini Site-specific, Kirchheim unter Teck Photo: Clerin/Morin
Exposition: Felice Varini Site-specific, Kirchheim unter Teck Photo: Clerin/Morin

Felice Varini kommt ursprünglich von der Malerei. Im Unterschied zu seinen Malerkolleg:innen bevorzugt er statt der aufgezogenen Leinwand, urbane Oberflächen als Bildträger für seine farbintensiven Eingriffe.
Fassaden, Mauern, Türme, Straßen und Wände sind das häufigste Bezugsfeld für seine ortsbezogene, installative Malerei. Seine Werke entwickeln sich in Auseinandersetzung mit dem spezifischen Ort. Sie machen die Maßstäblichkeit einer urbanen Situation, deren Historie und Funktion, aber auch deren Blickachsen und räumliche Relationen sichtbar. In der Regel arbeitet der Künstler mit einfachen geometrischen Formen wie beispielsweise mit Kreis, Ellipse, Quadrat oder Dreieck; aber auch gerade, gebogene und gekrümmte Linien kommen als elementares grafisches Vokabular immer wieder zum Einsatz.

Für die Stadt Kirchheim unter Teck plant Felice Varini eine ortsbezogene Malerei mit dem Titel „Douze points pour six droites / Zwölf Punkte für sechs Geraden“. Den Ausgang bilden 12 Punkte im Stadtraum, von denen reflektierende Metallbänder in unterschiedlicher Breite diagonal über Hauswände, Giebel und Dächer gezogen werden, um sich optisch zu einem strahlenartigen Gebilde zu vereinen.

Die Anordnung der Farbbänder erfolgt nach einem ausgeklügelten perspektivischen Prinzip, das Varini über viele Jahre für seine raumbezogenen Arbeiten entwickelt hat. Dabei bedient sich der Künstler der Technik der anamorphosen Illusion, die vor allem im Barock beliebt war, um geheime und verbotene Botschaften mitzuteilen. So gibt es auch bei Varini immer nur einen spezifischen Blickwinkel (point of view), von dem aus die „komplette minimalistische Gestalt“  bzw. das „vollständige Bild“ gesehen werden kann. Beim Verlassen dieses Blickpunktes zerfällt es in einzelne Farbformen, die beim Durchqueren der Innenstadt auf den öffentlichen Flächen wie versprengte Fragmente eines großen Puzzles auftauchen. Durch das Verfahren der Umformung und optischen Verzerrung wird der malerische Eingriff des Künstlers zu einem stadträumlichen SUCHBILD, das die Aufmerksamkeit und perzeptive Mitarbeit der Betrachter*innen herausgefordert, aber auch deren detektivische Neugier weckt, sich an der Erschließung des Bildes zu beteiligen.

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie hat mit Felice Varini einen international anerkannten Künstler nach Kirchheim unter Teck eingeladen, der in über 50 Einzelausstellungen in Europa, den USA, Asien und Australien und in zahlreichen Kollektivausstellungen bisher zu sehen war.

Felice Varini
*1952 in Locarno/CH, lebt seit 1980 in Paris/F.
Link: http://www.varini.org/

Bei Projektbeginn liegt eine kostenlose DIN A5-Broschüre in allen öffentlichen Einrichtungen aus: CityRing, VHS, Rathaus, Bücherei, u.a.

ANGEBOTE FÜR SCHULKLASSEN

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie Kirchheim unter Teck bietet ab Mitte Oktober eine besonderes Kunstprojekt an, das sich sehr gut für den Besuch mit einer Schulklasse eignet. Die frei im Stadtraum rund um die Uhr zugängliche künstlerische Arbeit ist direkt auf die Fassaden von Häusern aufgebracht und ist in ihrem Erlebniswert für alle Klassen- und Altersstufen geeignet. Die künstlerische Installation regt zusätzlich dazu an, sich mit den Themen des Stadtraums, mit Perspektive und optischer Illusion auseinanderzusetzen.

Wir würden uns freuen, wenn Sie das Angebot annehmen und sich mit Ihrer Klasse ein eigenes Bild von einem extra für Kirchheim geschaffenen Kunstwerk machen wollen.
Download Projektbeschreibung und Aufgabenstellung:

Arbeitsbeispiele für den Unterricht

Hans Holbein d.J. (1497 – 1543) „Die Gesandten“, 1533, Öl auf Holz, 203 x 210 cm, The National Gallery London (GB) Meisterwerke der Kunst, Neckar-Verlag, Mappe 41

William Hogarth (1697 – 1764), „Falsche Perspektive“, 1754, Kupferstich 20,8 x 17,2 cm, The British Museum London (GB) Meisterwerke der Kunst, Neckar-Verlag, Mappe 29

Kontakt:
Infomaterial: Faltblatt und Plakat bei Frau Antje Erb VHS Kulturring, Max-Eyth Straße 18, 73230 Kirchheim unter Teck: antje.Erb@vhskirchheim.de, Tel.: T. 07021/973032
Kunstbeirat: kontaktstef@staedtischegaleriekirchheim.com

BEGLEITPROGRAMM

Carla Feine (B.Sc. Architektur & Stadtplanung) 
URBAN SKETCHING
Mit unterschiedlichem Zeichenmaterial fangen wir direkt vor Ort damit an Architekturmotive, kleine (Alltags)Szenen und das städtische Treiben zu zeichnen. Es wird hierbei kein Anspruch auf Perfektion gelegt, sondern es geht um das spontane, skizzenhafte Festhalten von Augenblicken.
Bei den zeichnerischen Streifzügen durch die Kirchheimer Innenstadt sind ein Skizzenbuch oder Zeichenblock, diverse Stifte, wasserfeste Tuschen und farbige Kreiden mitzubringen. Falls möglich ein Falthocker. (Voraussichtlich können Falthocker geliehen werden)
Bei schlechtem Wetter behalten wir uns vor, immer wieder Innenräume mit Straßenblick aufzusuchen. Fachliche Voraussetzungen: Interesse am Zeichnen.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

TERMINESamstag, 5. November 2022, 15.00 -16.30 Uhr
TREFFPUNKTvor der Städtischen Galerie im Kornhaus, Max-Eyth Str. 19
Max. TEILNEHMER:INNEN8 Personen (Erwachsene + Jugendliche ab 16 Jahren)
FACHLICHE VORAUSSETZUNGENInteresse am Zeichnen
ANMELDUNGkontaktsuja@staedtischegaleriekirchheim.com

Streifzüge entlang der Farblinien von Felice Varini
Kunstbeirat: Susanne Jakob und Monika Schaber.
Auf unseren Streifzügen entlang der Farblinien von Felice Varini bieten wir Bewegung in Verbindung mit ästhetischer Erfahrung und Information an.
Die Teilnahme ist kostenfrei!

TERMINE
Sonntag, 6.11.2022, 15.00 – 15.45 UhrSonntag, 27.11.2022, 15.00 – 15.45 Uhr
BUCHUNG Streifzüge f. Gruppen
kontaktsuja@staedtischegaleriekirchheim.com
TREFFPUNKTVor der Städtischen Galerie im Kornhaus, Max-Eyth Str. 19,  73230 Kirchheim unter Teck
Mindestteilnehmerzahl3 Personen
ANMELDUNGkontaktsuja@staedtischegaleriekirchheim.com

Architektonisches Freihandzeichnen
Kunstbeirat (Prof. Florian van het Hekke):
Skizzieren dient der Sensibilisierung der Wahrnehmung, wenn wir zeichnen schauen wir genauer hin, erlernen Proportionen. Gleichzeitig prägt sich das Gezeichnete stärker ein. Größenverhältnisse des Raumes und architektonische Zusammenhänge sollen erkannt, abstrahiert und aussagekräftig dargestellt werden. Es geht darum, die perspektivischen Regeln zu verstehen, um architektonischen Raum richtig darzustellen.
Bitte mitbringen: Skizzenbuch A5 oder A4, weisse Seiten, keine losen Blätter, weiche Bleistifte (HB – 6B), Minenstifte, Falthocker

Die Teilnahme ist kostenfrei!

TERMINE
Samstag, 12. November 2022, 14.00 – 16.00 UhrSamstag, 17. Dezember 2022, 14.00 – 16.00 Uhr
TREFFPUNKTTreffpunkt vor der Städtischen Galerie im Kornhaus, Max-Eyth Str. 19
Max. TEILNEHMER:INNEN8 Personen (Erwachsene + Jugendliche ab 16 Jahren)

FACHLICHE VORAUSSETZUNGEN
Interesse am Zeichnen
ANMELDUNGkontaktsuja@staedtischegaleriekirchheim.com

„Douze points pour six droites“ wird gefördert von der Stadt Kirchheim unter Teck, der Baden-Württemberg Stiftung; Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia; Stiftung Kreissparkasse, Esslingen; Württembergische Gemeindeversicherung Stiftung, Stuttgart; LBBW Stiftung, Stuttgart; Seyfried & Wiedemann GmbH, Frickenhausen; MECO GmbH, Kirchheim; Mietpark JENZ, Wolfschlugen; Architektenkammer Baden-Württemberg, Domino Stiftung, Reutlingen, mehr+architekten, Kirchheim und Hotel Waldhorn, Kirchheim unter Teck.

Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit der Stadt Kirchheim unter Teck und dem Freundeskreis des Kunstbeirates statt.
https://staedtischegaleriekirchheim.com/freundeskreis-des-kunstbeirats-fdk/

Ortsbesichtigung mit Felice Varini und Assistentin und Kurator Florian van het Hekke 03/12/2021 © Susanne Jakob

Wir danken für die Unterstützung:

MATTHIAS BECKMANN

Januar 2022 – 2025 (Langzeitprojekt)

MATTHIAS BECKMANN

Eine mehrphasige Chronik des Kornhaus-Umbaus
(Kirchheim unter Teck 2022-2025).

Der in Berlin lebende Zeichner Matthias Beckmann wird in den nächsten vier Jahren das Kornhaus mit Stadtmuseum und Städtischer Galerie aufsuchen, um den Sanierungs- und Transformationsprozess zeichnerisch zu begleiten. Im Januar 2022 begann Matthias Beckmann mit der ersten zeichnerischen Dokumentation, in der er mit seinem nüchternen, reduzierten Zeichenstil den Status quo der Außensituation sowie der Museums- und Galerieräume notierte. Immer dann, wenn wieder eine neue Umbauphase beginnt, ein besonderer Eingriff in die bestehende Bausubstanz oder in das nähere Umfeld des Kornhauses bevorsteht, wird der Zeichner als aufmerksamer Beobachter und Chronist vor Ort sein und die Veränderungen dokumentieren. Bis 2025 soll daraus eine mehrphasige Zeichenserie zur Transformation des Kornhauses in eine zeitgenössische Kunst- und Kulturinstitution entstehen.

© Matthias Beckmann, Kornhaus (Museum) Januar 2022

Biographie
1965in Arnsberg geboren, lebt und arbeitet in Berlin
1984 – 1990Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Franz Eggenschwiler
1989Meisterschüler von Prof. Franz Eggenschwiler
1990 – 1992Aufbaustudium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Rudolf Schoofs
seit 1995Künstlergruppe „Die Weissenhofer“ mit Jörg Mandernach und Uwe Schäfer (bis 2001 mit Sebastian Rogler, bis 2003 mit Thomas Raschke)

JANINA SCHMID

Selfserviceselfiebox
Ein Projekt des Kunstbeirates im Stadtraum von Kirchheim unter Teck

Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus hat die Künstlerin Janina Schmid eingeladen, im öffentlichen Raum von Kirchheim unter Teck ihr partizipatives Projekt „Selfserviceselfiebox“ einzurichten.  Die Aktionsbox wird am 11.,13. und 14. sowie am 18., 20. und 21. Mai an verschiedenen Standorten im Stadtraum von Kirchheim unter Teck stehen. Besucherinnen und Besucher können die Selfserviceselfiebox zur Gestaltung von Selbstporträts nutzen.

Standorte und Termine im Mai 2022

Mittwoch, 11. Mai
9.00 bis 13.00 Uhr: Ausgleichsfläche im Bürgerpark
14.00 bis 18.00 Uhr: Ausgleichsfläche im Bürgerpark
Freitag, 13. Mai
9.00 bis 13.00 Uhr: Max-Eyth-Straße 57
14.00 bis 18.00 Uhr: Mehrgenerationenhaus Linde; Alleenstraße 90
Samstag, 14. Mai
9.00 bis 13.00 Uhr: Vor dem Kornhaus;
Max-Eyth-Straße 19
Mittwoch, 18. Mai
9.00 bis 13.00 Uhr: Ausgleichsfläche im Bürgerpark
14.00 bis 18.00 Uhr: Lauterbrücke, beim Postplatz
Freitag, 20. Mai
9.00 bis 13.00: Marstallgarten
14.00 bis 18.00 Uhr: Marstallgarten
Samstag, 21. Mai
14.00 bis 18.00 Uhr: Bikepark, Jesinger Halde 5

BÜRGERPARK / HAIN DER KULTUREN

Die selfserviceselfiebox ist in einem PKW Anhänger untergebracht und ausgestattet mit verschiedenen Requisiten. Vorhänge in unterschiedlichen Farben, verschiedene Lichtquellen und ein großes Angebot an abstrakten Formelementen, zum Beispiel Kreise, Vierecke, Dreiecke, Tropfenformen, Winkel und Wellenformen stehen zur Verfügung. Farbigkeit und Materialität sowie die Formauswahl sind von der Künstlerin vorgegeben. Für Besuchende ohne eigenes Smartphone steht ein Leihgerät zur Verfügung. Ebenso gibt es in der Box ein Stativ mit Smartphone-Halterung sowie einen Fernauslöser, um Fotos auch aus größerer Distanz zu ermöglichen.

MAX-EYTH STRASSE

LINDE / Mehrgenerationenhaus, Alleenstraße 90

KORNHAUS – Städtische Galerie / Max-Eyth-Straße 19

LAUTERBRÜCKE beim Postplatz

selfserviceselfiebox – Gebrauchsanleitung

Nach einer Einführung durch die Künstlerin, dürfen Besuchende alleine oder in kleinen Gruppen (3-4 Personen) in den Raum und ihn nach eigenen Vorstellungen gestalten. Im Anschluss können die Selfies unter dem Hashtag #selfserviceselfiebox. veröffentlicht werden. Weitere Informationen: http://janinaschmid.de.

Zur Zielgruppe gehören alle, die Spaß an der Selbstinszenierung haben. Insgesamt sind sieben verschiedene Standorte vorgesehen, an denen temporär begrenzt die Aktionsbox benutzt werden kann. „Durch die Mobilität der Aktionsbox versuche ich ganz unterschiedliche Menschen zu erreichen. Gerade in der Vielfalt liegt der Reiz: Wie gehen SchülerInnen mit dem Angebot um? Lässt sich eine Seniorin überzeugen, es einmal auszuprobieren? Was halten Selfie erprobte Jugendliche von der Aktion? Und vor allem: Was für Bilder entstehen?,  fragt die Künstlerin. Ganz bewusst knüpft Janina Schmid in ihrem Projekt an den Selfie-Hype in den sozialen Medien an. Selfie-Machende werden in der Selfie-Box von KonsumentInnen zu gestaltenden AkteurInnen. 


Janina Schmid, Selfserviceselfiebox, Blaubeuren, Seissen
Fotos: Janina Schmid

Janina Schmid (*1982 in Ulm) hat ein Studium der Kunsterziehung und der Bildhauerei absolviert und verfolgt in ihren partizipativen Projekten den Ansatz einer Verknüpfung von kunstpädagogischen und künstlerischen Konzepten. Diesen Ansatz hat sie in ihrer „Selfserviceselfiebox“, ein mit Stoffen und abstrakten plastischen Formen zu einem farbenfrohen Innenraum umgestalteter PKW-Anhänger, realisiert. Eingeladen sind alle, die Spaß an der Selbstinszenierung haben. Die Beteiligten können sich für ihre Selfies in diesem künstlerisch gestalteten Raum einzelner Elemente wie Kreise und Dreiecke, Tropfen,- Wellen- und Henkelformen bedienen und die Lichtsituation im Raum verändern.

Ganz bewusst knüpft Janina Schmid in ihrem Projekt an den Selfie Hype in den sozialen Medien an. „In der Selfie Box reiten wir die Selfie Welle weiter und nutzen ihren Flow und ihre seltsame Stärke. Das Selfie hat anscheinend magische Anziehungskräfte auf vor allem junge Menschen und diesen Umstand möchte mein Projekt nutzen. Ich versuche diese Kraft, die in entsprechenden (Print-)Medien eher kritisch bis missbilligend betrachtet wird, umzulenken. Selfie-Machende werden in der Selfie Box von KonsumentInnen zu gestaltenden AkteurInnen“, so Janina Schmid.

Engel © Janina Schmid



GRUND & BODEN

Eine performative Bodenrichtwertpromenade durch Kirchheim unter Teck

von Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck

Aktionstag in der Kirchheimer Innenstadt

Samstag 11. September 2021

Planierwalzendruck LIVE von 10 – 13 Uhr

Start am Otto-Ficker-Areal

  • Endpunkt vor dem Kornhaus, Max-Eyth-Str. 19

Standortabfrage unter M. 0173/ 8360238

Kaufen sie Grund und Boden für den guten Zweck!

Die Hälfte des Erlöses der bei der Performance entstandenen Drucke geht an den Aktionskreis »Starkes Kircheim – Allen Kindern eine Chance«.

Die Ergebnisse der Druck-Aktion werden vom 13.09 – 30.09.2021 in den Vitrinen der Städtischen Galerie, in den Arkaden des Kornhauses ausgestellt.

GRUND & BODEN

Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck – sind ein künstlerisches Familienunternehmen, das quadratmeterweise mittels Planierwalzen, Pigmenten und schwerem Büttenpapier den Grund und Boden abbildet. Dabei entspricht der Wert der Drucke genau dem Bodenrichtwert vor Ort.

Denn nicht der Künstler – die Lage macht den Preis!

Sichtbar wird dadurch nicht nur die Schönheit des Bodens sondern zugleich auch seine einzigartige Beschaffenheit, seine schwäbische Besonderheit und sein real erzielter Preis, den man für den Erwerb vor Ort auszugeben bereit ist.
Grund und Boden untersucht dabei die entstandenen Gefälle zwischen Zentrum und Peripherie. Das gilt ebenso lokal wie global. Die Preise und Werte von Kiel bis Kirchheim unter Teck, Wasserburg am Inn bis Paris an der Seine, weisen dabei partiell astronomische Differenzen auf!

AUSSTELLUNG

Vom 1. – 12. September 2021 kann man ausgewählte Drucke aus anderen Städten in den Schaufenstern der Kornhausarkaden sehen.

Vom 13.-30. September 2021 werden die in Kirchheim entstanden Bodenrichtwert-Drucke in den Schaufenstern gezeigt.

Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck
http://www.tfiftytwo.de

Ein Projekt des Kunstbeirates der Städtischen Galerie im Kornhaus
im Rahmen des »Kirchheimer Sommer 2021.

PRESSE REVIEW

Kooperation mit Starkes Kirchheim
https://www.starkes-kirchheim.de/aktuelles/kunstaktion-kirchheim-unter-druck/

Teckbote (Kai Bauer) vom 13.09.2021

VEIT STRATMANN

Veit Stratmann
Module für Kirchheim
Intervention im öffentlichen Raum

PROJEKTSTART
Sonntag, 16. Mai 2021

Aufgrund der aktuell geltenden Coronavorschriften kann am Sonntag, 16. Mai 2021 leider keine offizielle Eröffnung der Ausstellung „Module für Kirchheim“ von Veit Stratmann stattfinden.
Der Künstler steht jedoch für Einzelgespräche in der Zeit von 16.00 bis 18.00 Uhr vor der Städtischen Galerie im Kornhaus zur Verfügung und freut sich auf Ihr Kommen.


Verlängerung der Ausstellung bis Sonntag, 31. Oktober 2021

FINISSAGE:
Künstlergespräch mit Veit Stratmann und Dr. Heiderose Langer
Samstag, 30. Oktober, 17.00 Uhr 
Treffpunkt: Vor dem Kornhaus

Dauer der Ausstellung
16. Mai bis 31.10. 2021

Standorte der 10 Module im Stadtzentrum von Kirchheim unter Teck:

Max-Eyth-Haus
Postplatz
Alter Teckbote
Rathaus
Schlossplatz
Schlossgraben
Wachthaus
Dettinger Straße
Turmstraße
Max-Eyth-Straße


Veit Stratmanns künstlerische Intervention umfasst 10 formidentische Sitzmodule, die an verschiedenen Standorten einzeln in der Kirchheimer Innenstadt fest im Boden verankert werden und sich als Angebote zum Innehalten und Sitzen verstehen.

Die Module bestehen aus galvanisiertem Stahl. Rückenlehne und Sitzfläche sind gleich große Stahlblechelemente, konstruiert aus zwei gegeneinander geschweißte „Hohlschalen“. Diese Module sind einerseits einfache, auf das technisch Notwendige reduzierte Formobjekte und damit unauffällig. Andererseits sind sie durch ihre Höhe, die orangefarbene Lackierung der Sitzflächen und der Rückenlehnen sowie ihre Einzelstellung sehr sichtbar und auffallend. Ein Passant kann bei seinem Gang durch die Innenstadt mehreren Modulen nacheinander begegnen, sie wahrnehmen und eine Verbindung zwischen ihnen herstellen. Damit werden die Module zu Ankerpunkten einer neuen innerstädtischen Struktur, zu einem immateriellen Netz aus Wegstrecken, Blickrichtungen und Erinnerungen. Und da jeder Besucher der Innenstadt den Modulen in unterschiedlicher Geschwindigkeit, auf verschiedenen Wegen und in anderer Reihenfolge begegnet, kann das Netz, trotz seiner Verankerung, eine Vielzahl diverser Formen annehmen. Mit jedem Gang durch die Innenstadt ziehen Passanten neue Stränge in das Netz, verändern und verdichten es aktiv. (Heiderose Langer)

Abb. Urbane Intervention: Veit Stratmann, L’élément pour la ville/ Element für die Stadt, Karlsruhe 2002.

Weitere Informationen zu VEIT STRATMANN:

http://www.residencyunlimited.org/veit-stratmann-to-be-featured-in-the-project-room-seattle/
https://transverse-art.com/oeuvre/les-sols-serie
https://www.museum-folkwang.de/de/aktuelles/ausstellungen/archiv/veit-stratmann.html

DOWNLOAD Einladungskarte VEIT STRATMANN in Kirchheim unter Teck

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von den Modulen und wie Sie diese nutzen!

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Mit der freundlichen Unterstützung des Bureau des arts plastiques des Institut français und des französischen Kulturministeriums.

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PRESSE REVIEWS

Der Teckbote (Petra Mostbacher) vom 14.10.2021

Der Teckbote (Kai Bauer) vom 17.05.2021

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