„Kleiner Blick zurück“
Eröffnung
Samstag, den 19.07.2025, 17 Uhr statt.
Begrüßung durch Angelika Matt-Heidecker
Vorsitzende des Freundeskreises des Kunstbeirats der Städtischen Galerie Kirchheim
Einführung durch den Kunsthistoriker Rafael von Uslar, Berlin
Ort: Bürgerpark/Hain der Kulturen, Eingang Alleenstraße 21, Kirchheim unter Teck
Zwischen 19.07. und 14.09.2025 kann die Installation rund um die Uhr von außen besichtigt werden. Die Sicht von innen nach außen ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 12 – 18 Uhr möglich.
Die Finissage wird am Samstag, den 14.09.2025, um 17 Uhr vor Ort im Bürgerpark stattfinden. Der Künstler ist sowohl bei Eröffnung als auch zur Finissage anwesend.
Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie im Kornhaus hat Dirk Schlichting aus Herne/DE eingeladen, eine Arbeit für den öffentlichen Raum in Kirchheim unter Teck zu entwickeln. Nach eingehender Sichtung der Gegebenheiten vor Ort skizzierte der Künstler, der für aufwendige und genau an die Situation angepasste Werke bekannt ist, sein Konzept:
„Im Bürgerpark wurde eine Ausgleichsfläche für die wegen Renovierung geschlossenen Räume der Städtischen Galerie im Kornhaus geschaffen. Der Park, der ehemalige „Herrschaftsgarten“, liegt zentrumsnah. Auf einer Seite wird der Park durch mehrgeschossige Gebäude moderner Architektur gesäumt; deren Terrassen bzw. Balkone auf den Park ausgerichtet sind.
Auf der Ausgleichsfläche wird ein „Gebäude“ errichtet, das einen Blickwechsel bietet. Mit einem Unterbau versehen, ist es die vereinfachte Verkleinerung eines der Mehrfamilienhäuser, die am Park liegen. …“ (D.S.)
Allerdings wäre die Arbeit kein typischer Schlichting, wenn es bei einer skulpturalen Addition bliebe. Der künstlerische Eingriff geht weiter, bezieht die Betrachter:innen als potenzielle und reale Benutzer mit ein und ermöglicht einen Blickwechsel zwischen Architektur und Skulptur. Er hinterfragt die Realität im Hinblick auf das Modellhafte und ermöglicht auf hintersinnige Weise eine Kommunikation zwischen Objekt und Betrachter:innen.

© ststs

Dirk Schlichting (* 1965) studierte an der Kunstakademie Münster. Er erhielt mehrere Förderpreise und kann auf zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen zurückblicken. Er lebt und arbeitet in Herne. Dirk Schlichtings Arbeiten sind dafür bekannt, dass er seine künstlerischen Ideen „in situ“, also unter Einbeziehung der vorhandenen Umgebung, verwirklicht. Sie stellen einen bewussten, häufig spielerischen oder humorvollen Bruch mit konventionellen Sichtweisen dar und fordern uns als Betrachter heraus, genau diese Konventionen zu hinterfragen. Mit temporären Eingriffen in Form von Skulpturen, Bauten und kommunikativen Interventionen reagiert er auf vorgefundene Situationen vor Ort.
Im Rahmen des Projekts „Unter Beobachtung – Kunst des Rückzugs“ der Kulturregion Stuttgart errichtete er vor einigen Jahren in Backnang auf einer Brache eine Art Schutzbunker namens „station-p“ und täuschte durch tägliche Livestreams vor, sich während der kompletten Ausstellungsdauer in dem kargen Raum zu befinden. Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Salzkammergut erfand er letztes Jahr für den Ort Roitham ein „einjähriges Traditionsfest“, das Roithamer Salzmadonnenfest, bei dem die Themen Tradition und Vergänglichkeit eine wichtige Rolle spielten.
Weitere Informationen unter: http://www.dirkschlichting.de
Foto © ststs, Aufbau der Architekturstruktur auf der Ausgleichsfläche im Bürgerpark

Fotos oben: © Monika Schaber, © Stef Stagel
Foto unten: © Florian Stegmaier in: Der Teckbote vom 20.07.2025

Teckbote (Florian Stegmaier) vom 20.07.2025
Der Teckbote vom 16.07.2025


