BYUNG CHUL KIM

Header: Header: Byung Chul Kim, „Heulen“, aus der Fotoserie: Klaffen, Knurren, Hecheln, Heulen, Schlabbern, Schwanzwedeln“, 2008 © BCK

FINISSAGE
Sonntag, 22. März 2020, 15 Uhr
mit Byung Chul Kim und Susanne Jakob
muss wegen der CORONA-PANDEMIE leider abgesagt werden.
Die Ausstellung selbst ist am 22. März 2020 von 11-17 Uhr geöffnet.

In der Ausstellung „Ich habe viel gemacht …“ zeigt der in Seoul/Korea geborene
Künstler Byung Chul Kim einen Querschnitt seiner bisherigen
künstlerischen Arbeit, die sich in Performances und Aktionen sowie in
Fotografie, Video und großformatigen Zeichnungen artikuliert.

Bekannt wurde Byung Chul Kim mit seinem einjährigen Projekt
„Performance-Hotel“ (2009–2010), „einem international rezipierten,
partizipativen Kunstprojekt im Stuttgarter Osten“. (wikipedia)
Kims Kunstprojekte kreisen um die Suche nach unterschiedlichen
menschlichen Ausdrucksmöglichkeiten (Lachen, Singen, u.a.), nach
Identität und nach nicht-materiellen Tauschmitteln, die im Unterschied
zum Geldwert einen humanen, ästhetischen Wert besitzen. Im
Performance-Hotel und im Performance-Express (Zugfahrten nach Paris,
Metz, Luxemburg, 2010–2011) konnte gegen eine Performance ein
Schlafplatz bzw. ein Zugticket erworben werden. Mit diesen Aktionen,
wie auch mit dem Projekt, „Humor-Restaurant“, bei dem sich der Gast
mit einer humorvollen Darbietung eine Mahlzeit verdienen konnte,
befragt der Künstler auch den Wert von ästhetischen Handlungen in
einem neoliberalen Wirtschaftssystem.

Byung Chul Kim, Humor Restaurant, Stuttgart 2010 © BCK

In den großformatigen Zeichnungen erweitert Kim sein Themenfeld auf
den naturwissenschaftlichen Kosmos. Während die grafische Serie „Der
kleine Künstler“ (2007) noch als Storyboard angelegt ist, weisen die
großformatigen, autonomen Zeichnungen beispielsweise aus der Serie
„Identität und Erscheinung“ (2015) auf Flug- und Bewegungsprotokolle
von Insekten oder auf taxonomische und medizinisch anmutende Tier- und
Menschenstudien hin.
Allen Werken Byung Chul Kims ist jedoch eines gemeinsam, die Liebe zum Kleinen und scheinbar Unwichtigen sowie eine Prise zenbuddhistischer Humor. (Susanne Jakob)

FÜHRUNGEN mit Monika Schaber
Sonntag, 1. März 2020, 15.30 Uhr
Sonntag, 8. März 2020, 15.30 Uhr

KURZBIOGRAFIE

Byung Chul Kim *1974 in Seoul)/Korea.
1998-2002: Studium der westlichen Malerei (Studiengang der bildenden Kunst) an der ChuGye University for the Arts in Seoul.
2002: Studienabschluss „Bachelor of Fine Art“ an der ChuGye University for the Arts in Seoul/Korea.
2004 hat Kim Korea verlassen, um in Deutschland bildende Kunst zu studieren.
2005-2011: Studium der freien Kunst mit Schwerpunkt Bildhauerei und neue Medien an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Werner Pokorny und Prof. Christian Jankowski.
2007: Gastsemester, Masterclass, Graduate Fine Art Programm California College of the Arts San Francisco / USA
2011 Studienabschluss: Diplom für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart.
Seit 2015 lebt und arbeitet Byung Chul Kim in Essen.

Header: Byung Chul Kim, „Hecheln“, aus der Fotoserie: Klaffen, Knurren, Hecheln, Schlabbern, Schwanzwedeln“, 2008 © BCK

PRESSE REVIEW

Stuttgarter Nachrichten (Kathrin Waldow) 20.02.2020

Esslinger Zeitung (Dr. Dietrich Heissenbüttel) vom 17.2.2020

Der Teckbote (2020) vom 10.02.2020

Der Teckbote (Redaktion) 8.2.2020

OpenPresss von 02/2020

LINIENSCHAREN

Blasenflieger,  Bodenroller,  Kletthafter,  Körnchenflieger,  Regenschwemmlinge,  Saftdruckstreuer,  Schraubenflieger,  Steppenroller,  Tierballisten,  Wasserhafter

Die Varianten neue Ansätze anzustoßen, sind mannigfaltig, die weitere Entwicklung der Sämlinge ist ebenso unterschiedlich. Während die ersten Haupttriebe sich verästeln, verharren handbreitgroße Schösslinge jahrelang in ihrem Wachstum, um in der Gunst des Moments die in ihnen angelegten Möglichkeiten zu entfalten – ein bisschen Licht ist halt von Nöten…

Beteiligte Künstler*innen:

Barbara Armbruster // Sabina Aurich // Manuela Beck // U!!i Berg // Karl-Heinz Bogner // Andreas Böhm // Josephine Bonnet // Eva Borsdorf // Katja Butt // Stephan Conrady // Doris Erbacher // Anna Fedorov // Detlev Fischer // Ute Fischer-Dieter // Eva Früh // Ursel Gerdemann // Melanie Grocki // Katrin Günther // Christiane Haag // Markus Hallstein // Erwin Holl // Beate Jakob // Barbara Karsch-Chaïeb // Ulrike Kirbach // Gudrun Knapp // Matthias Kohlmann // Karin Kramer // Karen Kreuselberg // Harald Kröner // Annie Krüger // Mélanie Lachièze-Rey // Volker Lehnert // Margarete Lindau // Conny Luley // Hartmut Ohmenhäuser // Daniela Petrini // Christian Pilz // Olaf Probst // Eva-Maria Reiner // Stefanie Reling-Burns // Maria Grazia Sacchitelli // Doris Scheuermann // Horst Peter Schlotter // Helga Schuhmacher // Ulrich Seibt // Zuzanna Skiba // Kathrin Sohn // Andreas Stetka // Sam Szembek // Thomas Volkwein // Julia Wenz // Silke Willrett // Ute Woracek // Danielle Zimmermann

Vernissage
Sonntag, 20. Oktober 2019, 17:00 Uhr 

Begrüßung:  Monika Schaber, Kunstbeirat
Einführung:  Gilbert Fels, Schriftsteller
20. Oktober –  24. November 2019

Öffnungszeiten Di -Fr 14–17 Uhr,  Sa/So/Feiertag 11–17 Uhr 

Ausstellungsgespräch mit den beteiligten Künstler*innen
Mittwoch, 13.11.2019, 18:30 Uhr

Finissage
Sonntag, 24.11.2019, 16:00 Uhr
Marius Schwingel & Paul Abbrecht
Interaktive Sound Performance  „Klang reagiert auf Körper Im Raum“

Anlässlich des 40. Jubiläums der Städtischen Galerie Kirchheim unter Teck hat die Künstler*innenplattform Linienscharen ein Ausstellungsprojekt entwickelt, das ‚Wiederaufnahme‘ als künstlerische Arbeitsstrategie thematisiert. Zur Teilnahme waren alle zeichnerisch und mit Linie arbeitenden Künstler*innen eingeladen, die bereit waren, sich der Wiederentdeckung und Neuaufnahme einer zeichnerischen Arbeit zu widmen, die seit Jahren im Zustand der Schwebe auf Fortführung wartete, um sie mit verändertem Blick und vorangeschrittener Erfahrung neu- und weiterzudenken. Gedacht war an eine Arbeit, die einer anderen Zeit des jeweiligen künstlerischen Tuns zuzuordnen ist und damals in einem vorläufigen Zustand belassen wurde. Die gewählte Ausgangszeichnung wurde zum Teil überarbeitet oder auch oft neu erarbeitet, aber auf jeden Fall durch die neuerliche Bearbeitung in einen eigenständigen Zustand überführt, der möglicherweise eine Auflösung früherer Konflikte bedeutet. In einem begleitenden Heft, in welchem auch das jeweilige Ausgangsmaterial zu sehen ist, werden Wiederentdeckung, Neubewertung und Weiterführung als zusammenhängender Prozess des Nachvollzugs des eigenen Tuns dokumentiert. 

Zu Linienscharen

Im Herbst 2012 wurde Linienscharen gegründet, eine Plattform für zeitgenössische Zeichnung in Stuttgart. Linienscharen möchte den Diskurs über Zeichnung in Stuttgart lebendig halten und einen Rahmen für Austausch, Vorträge und Präsentationen zu diesem Thema bieten. Dabei fungiert Linienscharen als ein offenes Forum für Künstler*innen aus Stuttgart und der Region, die sich in Ihrer Arbeit mit Zeichnung oder dem Thema Linie in einem anderen Medium beschäftigen. Durch eingeladene Gäste bzw. deren Werkgespräche und Präsentationen ermöglicht Linienscharen auch überregionalen Austausch und Vernetzung. Ergänzend zu den regelmäßig stattfindenden Treffen und Veranstaltungen werden Ateliergespräche organisiert und Ausstellungsprojekte initiiert. Interessierten steht es frei sich zu beteiligen oder sich zu engagieren und so gab es bereits verschiedene Formate und Projekte, die auf dieser Plattform entwickelt und realisiert wurden.

CHINA CONNECTION #1

19.November 2017 – 7. Januar 2018

CHINA CONNECTION I
Zhou Gang & Meng Yang

Eröffnung: Sonntag, 19.11.2017, 17 Uhr

Die Ausstellung CHINA CONNECTION I bildet den Auftakt zu einer Ausstellungsreihe, in der in unregelmäßigen Abständen junge chinesische Künstlerinnen und Künstler vorgestellt werden, die „zwischen den Welten“ Deutschland-China ihre künstlerische Sprache entwickelt haben.
Die erste Ausstellung wird von der in Nürnberg lebenden Zeichnerin und Malerin Meng Yang und dem Konzept- und Videokünstler Zhou Gang realisiert, der bis 2011 ebenfalls an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg studierte und heute in Wuhan/VR China lebt.

Meng Yangs großformatige Bilder erinnern bei oberflächlicher Betrachtung an chinesische Tuschezeichnungen oder Holzdrucke. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die klassischen Natur- und Landschaftsmotive, die zunächst den Ausgangspunkt für mehrere Leinwände bilden, dann jedoch weiter transformiert werden – bis hin zu Bildwerken, die von jeder landschaftlichen Referenz befreit sind. Bei genauerer Betrachtung entpuppen sich die nadelfeinen Lineaturen, aus denen sich unterschiedlich schraffierte Flächen und Formen herauskristallisieren, als mit Filzstift gezogene Linien, die systematisch im Rapport nebeneinander gelegt wurden. Eine energetische Wirkung entfalten die Bilder durch divergierende Linienfelder, die unterschiedliche Strömungen und Richtungswechsel zeigen – und manche wurden ganz deutlich gegen den Strich gebürstet.

In seinem Videofilm „China“ bezieht sich Zhou Gang auf die Filmproduktion „La Chine: Chung-Kuo-Cina“ („Reich der Mitte“) von Michelangelo Antonioni, die dieser 1972 auf Einladung der chinesischen Regierung in Peking, Nanking und Shanghai gedreht hatte. Antonioni schildert in seinen Aufnahmen nicht nur die Schokoladenseite des modernen Chinas, sondern in der Form einer Sozialreportage auch Ausbeutung, Elend und Armut. Diesem Prinzip folgend stellt Gang Zhou Orte, Einstellungen und Sequenzen aus Antonionis Film nach. Er sucht die alten Drehorte auf, die inzwischen von neuen Megastädten westlichen Zuschnitts überbaut worden sind. Gang Zhous „China“ dokumentiert den Prozess der postindustriellen Urbanisierung und die zementierte Disharmonie zwischen gestern und heute.

MENG YANG
1979 geboren in Tianjin, VR China
2008-2010 Studium freie Kunst Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Prof. Heike Baranowsky
2009 Meisterschülerin
2004-2007 Studium Malerei und Objektkunst, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Prof. Rolf-Gunter Dienst
1998-2002 Studium Ölmalerei, Academy of Fine Arts Tianjin, Bachelor of Fine Arts

GANG ZHOU
1980 geboren in Wuhan, VR China
seit 2012 Künstlerischer Mitarbeiter an der Akademie der Bildenden Künste Hubei in Wuhan/VR China
2009 – 2011 postgrad. Dipl. Kunst und öffentl. Raum, AdBK Nürnberg
2005 – 2008 Diplom, Kommunikationsdesign, FH Nürnberg
1998 – 2002 Bachelor, Grafik-Design, AdBK Hubei, VR China

fig.1: Zhou Gang, Grand Wuhan, 2015, ca. 30 min.
fig.2:: Meng Yang, Filzstift auf Leinwand © Artothek Nürnberg

Bildschirmfoto 2017-09-27 um 22.30.55

PRESSE
Teckbote, Kultur (Kai Bauer) vom 22.11.2017 

Teckbote v. 22.11.17 KopieTB-2l Kopie

Meng Yang

FRAUKE SCHLITZ

14.5. – 2.7.2017
FRAUKE SCHLITZ

RESPONSE

Eröffnung: Sonntag, 14. Mai, 17 Uhr
Begrüßung: Monika Schaber, Kunstbeirat
Einführung: Dr. Eva-Marina Froitzheim, Kuratorin Kunstmuseum Stuttgart

Finissage: Sonntag, 2. Juli, 15 Uhr
NEUE Öffnungszeiten:
Di-Fr 14-17 Uhr, Sa, So und feiertags 11-17 Uhr

„Meine Arbeit ist eine Befragung des Phänomens Raum. Ich beziehe mich dabei auf konkrete Architekturen und Topographien und deren Beziehung zum Körper, der die Voraussetzung jeglicher Erfahrung ist. Die Bezüge zu Architektur und Topographie deuten dabei nicht nur den physikalischen Raum, sondern funktionieren als Metaphern, die einen mentalen Raum im Sinne innerer Konstruktion und subjektiver Repräsentation ausloten. Mein Werk umfasst seit Langem zwei- und dreidimensionale Arbeiten. Beide Arbeitsweisen sprechen immer auch den Zwischenraum, den Negativraum, die Leere an.

Die geometrische Reduktion ist für mich eine Art sprachliches Gerüst, das im (Bild-) Raum Sinn stiftet. Analog zur musikalischen Komposition rhythmisieren Variationen, sich wiederholende Formen und Module den Raum.

Die aus dem Arbeitsprozess hervorgehenden Linien- und Gitterstrukturen erzeugen eine Komplexität, die nicht logisch, sondern sinnlich ist. Dabei sind die Materialqualitäten wesentlich. Sowohl in meinen Zeichnungen als auch in meinen Installationen interessieren mich taktile Eigenschaften der Linie, die eine ausgeprägte Präsenz erzeugen, aber auch ein Moment der Abwesenheit spüren lassen“. (Frauke Schlitz)

http://www.fraukeschlitz.de

Frauke-1 Kopie

FELIX BOEKAMP

5. März – 23. April 2017

FELIX BOEKAMP

)INVERSION(
(Version V/ IV-X)

Eröffnung: Sonntag, 5. März 2017
16:45 Uhr
Grußwort: Der Bundespräsident der Herzen
Marktplatz (vor dem Brunnen), Kirchheim/Teck
17:15 Uhr
Kommentar: Susanne Jakob M.A., Kuratorin/Kunstbeirat
Städtische Galerie im Kornhaus (EG)

cropped-53.jpg

 

Der in Hamburg lebende Künstler Felix Boekamp überschreibt seine Ausstellung in der Städtischen Galerie im Kornhaus mit dem Begriff „Inversion“. Den Terminus kennen wir zum einen als meteorologischen Begriff, aber auch als Prinzip der Umkehrung von Gewohntem. Die meteorologische Bedeutung wird dem Besucher sowohl durch die Einladungskarte als auch durch das Großplakat über dem Eingang der Städtischen Galerie nahe gelegt: Der Künstler, in der Pose von Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“ (1818), blickt vom Burgberg Teck auf die Kirchheimer Bucht, die ganz offensichtlich unter einer Dunstglocke liegt. Die zweite Bedeutung spielt mit der Umkehrung und Umdeutung von gewohnten Denkschemata und Modellen, die speziell in Architektur und Stadtplanung gelten. Als Stellvertreter der gebauten Architektur und der auf das  Mittelalter zurückgehenden Stadtanlage stehen zwei Leihgaben aus dem Städtischen Museum. Diesen komprimierten und idealisierten Stadtmodellen setzt Felix Boekamp in den Schaukästen (Arkaden) und in den Schaufenstern der Städtischen Galerie utopische Stadtpläne und kleine filigrane Stadtvisionen entgegen, die aus Drähten, Fundstücken, Insektenkörpern und Mitbringseln aus anderen Kulturkreisen zusammengefügt wurden: Ein fragiler, spielerischer Gegenentwurf zur massiven Fachwerkstruktur der Kirchheimer Innenstadt, der letztendlich auch die Bedrohtheit und Verletzlichkeit des öffentlichen Raums zum Ausdruck bringt. Diese filigranen Modellwelten stehen zeichenhaft für eine Umkehrung (détournement) all dessen, was man von einer funktionierenden, den Alltagszwecken und Bauordnungen unterworfenen Stadt gewohnt ist: Durchlässigkeit, Offenheit für Materialexperimente, Fragilität und Vergänglichkeit, Überwindung der Schwerkraft, Flexibilität und spielerischer Eigensinn. Das spielerische, nicht zweck-orientierte Moment, reklamiert auch der belgische Künstler und Stadtplaner Constant Nieuwenhuys (1920-2005) in den ausgehenden 1960er Jahren für seine visionäre Modellstadt „NEW BABYLON“:

„New Babylon ist kein Projekt der Stadtplanung, sondern eine Art des Denkens, des Imaginierens, eine Blickweise auf die Dinge und das Leben . … New Babylon ist die Welt des Homo Ludens, die Welt des spielerischen Menschen. Es ist eine Art Gesellschaftsmuster, das den Gedanken permanenter Veränderungen und Transformationen mit einbezieht“.

„FELIX BOEKAMP“ weiterlesen

RUDOLF SCHOOFS

11.Dezember 2016 bis 5.Februar 2017

RUDOLF SCHOOFS (1932-2009)

Malerei und Zeichnung

Der 2009 in Stuttgart verstorbene Maler und Zeichner Rudolf Schoofs hat mit seinem umfangreichen Werk einen maßgeblichen Einfluss auf die Kunst im deutschen Südwesten genommen. Er war Teilnehmer der Dokumenta 6 (1977) und hatte zahlreiche internationale Ausstellungen in großen Museen.
Zwanzig Jahre lehrte er als Professor für Freie Grafik an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und prägte damit eine ganze Generation junger Künstlerinnen und Künstler.

Die Städtische Galerie im Kornhaus würdigt über zwei Stockwerke sein kraftvolles und zugleich auch sensibles Werk, mit einer Auswahl an Zeichnungen und Ölgemälden, deren  Schwerpunkt in den 1990er Jahren liegt.

„Als „zeichnerische Vereinnahmung von Welt“ skizzierte Franz Joseph van der Grinten 1982 das Schaffen von Rudolf Schoofs. Der Linie vertrauend, den Dingen entlangdenkend – tatsächlich hat sich Schoofs die Welt so erschlossen. Bis hin zu jenen Blättern der vergangenen fünf Jahre, in denen Landschaftsfigurationen wie Figurenlandschaften nur mehr als Erinnerungsspuren erkennbar werden und doch gerade daraus die Intensität ihres  Eigenwerts gewinnen“.
Zit.: Nikolai Forstbauer, Nachruf 2009, in: Stuttgarter Nachrichten

Rudolf Schoofs, Abstract Composition, 1988

rudolf-schoofs-abstract-composition

Stuttgarter Zeitung (Wolfgang Berger) vom 19.12.2016

stz-schoofsv-19-12-16

stzv-19-12-2-kopie

stz-3-kopie

TECKBOTE (Kai Bauer) vom 14.12.2016

schoofs-tb-1-kopie

 

CLAUDE HORSTMANN

My Translators transformers Kopie

CLAUDE HORSTMANN


22.3. – 3.5. 2015

my translators transformers

Claude Horstmann arbeitet in dem erweiterten Feld der zeitgenössischen Zeichnung. Ihre Arbeiten bedienen sich diverser Mittel und greifen in Installation, Wandzeichnung und sprachlichen Arbeiten auch in den Raum ein.

Der Titel der Ausstellung my translators transformers verweist auf die „Sprache der anderen“ und bringt im weitesten Sinn jene Unbekannten ins Spiel, „die mich übersetzen – und transformieren“.

Es ist der öffentliche urbane Raum, der das zeichenhafte, sprachbezogene und fotografische Material liefert, das sich die Künstlerin aneignet und transformiert. Die Frage nach Ort, Feld und Territorium ist hier eine wesentliche, ebenso wie die Frage nach Spuren, Gesten, Äußerungen. Der reale Raum der Stadt (und hier besonders Marseille) und seine vielfältigen Nutzungen machen ihn zum Ort diverser „Sprachen“, seien sie textbezogen oder bildlich oder beides. In Zeichnung, Siebdruck und plastischen Arbeiten werden visuelle, semantische Ebenen und Bedeutungen von Bild, Zeichen, Wort in neue Zusammenhänge übertragen und in den architektonischen Raum eingeschrieben. Diese Übertragung (im Sinne einer Autonomisierung) kann dabei als Abstraktionsprozess verstanden werden, der das Material als Potential befragt, es in gewissem Sinn „freisetzt“, „übersetzt“, wieder hervorbringt und in neue Konzeptionen überführt.

Parallel zur Ausstellung in der Städtischen Galerie im Kornhaus (EG) zeigt Claude Horstmann neue Editionen in der Galerie Gudrun Fuckner, Ludwigsburg.

http://www.galerie-fuckner.de

—————————————————————————
KURZBIOGRAFIE

Claude Horstmann (*1960 in Minden) lebt und arbeitet in Stuttgart und Marseille. Sie studierte Kunstwissenschaften an der Universität Osnabrück (M.A.) und freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
Claude Horstmann erhielt verschiedene Stipendien und Arbeitsaufenthalte im In- und Ausland, u.a. durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Ville de Strasbourg.

Eröffnung
Sonntag, 22.03.2015, 17 Uhr

Begrüßung
Monika Schaber., Kunstbeirat

Einführung
Philipp Ziegler, ZKM
Zentrum für Kunst und
Medientechnologie I Karlsruhe

Finissage:
Sonntag, 3. Mai 2015, 15 Uhr
Lecture Performance von Claude Horstmann

Öffnungszeiten
Di 14–17 Uhr
Mi–Fr 10–12 Uhr/14–17 Uhr
Sa /So/Feiertag 11–17 Uhr
Karfreitag und Ostersonntag geschlossen

Städtische Galerie im Kornhaus
Kirchheim unter Teck
Max-Eyth-Strasse 19
73230 Kirchheim unter Teck
T. 07021/973032
http://www.staedtische-galerie-kirchheim  teck.de___________________________________

Ausstellungen (Auswahl):
2015 MARSEILLE WORKS, Galerie Gudrun Fuckner, Ludwigsburg
2015 À l’heure du dessin, Château de Servières, Marseille
2014 CROSSWORDS #2, Galerie Jordan/Seydoux und LAGE EGAL, Berlin
2013 THE DARKER, Galerie Laura Mars Grp., Berlin
2013 Les douceurs du péché, FRAC PACA, Marseille (kuratiert von Stéphane Le Mercier)
2013 Résidences croisées, Espace international, CEAAC, Strasbourg
2011 Wie geht’s dir Stuttgart, Künstlerhaus Stuttgart
2010 Permanent Signal, Galerie Laura Mars Grp., Berlin
2009 Polyglottolalia,Tensta Konsthall, Stockholm
2009 DRAWING SCULPTURE, Daimler Contemporary, Haus Huth, Berlin

Rabat_image1_small

SAM SZEMBEK

SAM SZEMBEK

ZEICHNUNG

27. Mai – 6. Juli 2014

Eröffnung: Sonntag, 25. Mai 2014 um 17 Uhr

„Das Reden über das Zeichnen ist manchmal interessant, aber es ist mir kein Wegzeiger im Atelier. Hier sind andere Gegebenheiten—mein Hin- und Herlaufen und mein Abwarten in Anspannung.
Mein Tun selber verändert sich, weil ich immer wieder anders auf dieselbe Papierfläche mit demselben Material zugehe—alle Veränderung geschieht in der Zeichnung selbst.
Und die Zeichnung ist ganz selbstverständlich. Nichts ist gemacht, sie ist vielmehr gewachsen und steht da, als hätte es sie schon immer gegeben“. (Sam Szembek)
Ein neuer Katalog erscheint, der die Ausstellungen in der Städtischen Galerie im Kornhaus Kirchheim/Teck, im „zumikon“ Nürnberg und in der Galerie Forum Lindenthal in Köln begleitet.

BIOGRAFIE
geboren 1953; Studium der Malerei von 1975 bis 1981 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg; Stadtzeichner von Nürnberg–ein Stipendium der Firma Faber- Castell, der Stadt und Kunsthalle Nürnberg. Stipendien des Landes Baden-Württemberg: Kunststiftung Baden-Württemberg und das Stipendium: Cité Internationale des Arts Paris.

2001  StipenSam-Szembek_1dium für das Bemis Center for Contemporary Arts in Omaha, Nebraska 2007  Stipendium der Stiftung Bartels Fondation in Basel/CH.

 

 

Sam-Szembek_3-300x231

 

 

 

 

 

3729

FRANK DARIUS

Frank Darius

Das Paradies ist hier

Eröffnung: Sonntag, 8. Dezember 2013, 17 Uhr

Einführung: Dr. Petra Lanfermann, Bietigheim-Bissingen
Austellungsdauer: 8.12. 2013 bis 19.1. 2014

tn_534_432_Frank-Darius-Teufelsberg-2001-VG-Bildkunst-Bonn-Frank-Darius.693f9ca4b396be0f2ac060993c0227ac

darius
 
 
 
__________________________________________________________________
Abb.: Frank-Darius-Teufelsberg 2001
© VG-Bildkunst-Bonn/Frank Darius
______________________________________________________________
Die Fotografien des Berliner Künstlers Frank Darius erzählen von einer Suche – der Suche danach, was Natur wirklich ist. Ein Ufer, das im Nebel verschwindet, ein Acker mit Schneespuren, abgeerntete Hopfenstängel – die Motive erscheinen so beiläufig wie sinnfällig. Und die Fotografien bestechen durch ihre poetische Stimmung.

Ist Frank Darius ein Romantiker der Gegenwart? Denn so wie er die Beziehung Mensch – Natur, die Suche nach dem Garten Eden auf Erden in den Blick nimmt, wurde vor 200 Jahren gleichfalls Landschaftskunst als sichtbarer Ausdruck des Inneren verstanden und eine tief empfundene Beziehung zur Natur thematisiert. Doch seither hat der Mensch seine Umwelt zunehmend zivilisiert, urbanisiert, kultiviert – die romantische Weltsicht hat Brüche bekommen und ist doch so aktuell wie einst. So zeigen Frank Darius’ Aufnahmen nicht die überwältigende Erhabenheit der Natur, sondern vielmehr das Zarte, das Zeichenhafte, das Unscheinbare. Seine Botanik-Serie wirkt gar losgelöst vom eigentlichen Motiv: Dünne Gräser, sich reckende Halme und Blütenstempel, die sich in alle Himmelsrichtungen schier unendlich auszudehnen scheinen, ergeben feine, kalligrafisch anmutende Notationen auf stillem Weiß – das Paradies ist tatsächlich hier.

Frank Darius
geboren 1963 in Berlin
lebt und arbeitet in Berlin 
Die letzten beiden großen Einzelausstellungen: 2013 „Das Paradies ist hier“ in der Alfred-Erhard-Stiftung Berlin mit gleichnamiger Publikation (Kehrer Verlag); 2011 „Willkommen im Garten“ in der Kunsthalle Erfurt mit gleichnamiger Publikation (Hatje Cantz Verlag).